_v_ schrieb am 16.02.2022 17:04:
Und niemand hinter oder auch vor dem Atlantik kommt auf die Idee zu sagen,
die Russen könnten eingreifen, wenn die Verbrechen gegen die "Separatisten" zu blutig würden.
Da würden sie tatsächlich nicht zusehen, auch egal was das in Geld, Sanktionen kostet. Leben sind keine Handelsware.
Für Russland geht es dabei um weit mehr als nur den Schutz russischer Bürger im Donbas. Die könnte man notfalls ja auch evakuieren.
Ich spreche von den sicherheitspolitischen Folgen einer Rückeroberung und Kontrolle des Donbas durch Kiew: damit wäre nämlich ein wichtiges Hindernis für die Aufnahme der Ukraine in die Nato beseitigt.
Denn eine wichtige Voraussetzung für die Aufnahme in die Nato ist es ja, dass kein akuter oder schwelender Konflikt in das Bündnis hineingetragen wird.
Wegen des Donbas-Konflikts ist es daher ebenso ausgeschlossen die Ukraine in die Nato aufzunehmen, wie es wegen des Südossetien-/Abchasien-Konflikts ausgeschlossen ist Georgien aufzunehmen.
Ein Niederwalzen des Aufstands im Donbas wäre unter diesem Gesichtspunkt gefährlich für Russland bzw. sehr erstrebenswert aus der Sicht von USA/Nato.
Russland will Frieden im Donbas, aber einen Frieden, bei dem sichergestellt ist, dass die Ukraine nicht in die Nato kommt - sei es durch Teilautonomie der russlandfreundlichen Ostukraine, die ein Bündnis gegen Russland verfassungsrechtlich blockieren würde, sei es durch eine verfassungsrechtliche Neutralität der Ukraine, die die Führung in Kiew daran hindern würde einen Aufnahmeantrag zu stellen.