Wenn die Evolutionstheorie korrekt genug ist, dann hat diejenige Verhaltensweise überlebt, die dem Individuum die grösstmöglichste evolutionäre Fitness ermöglichte.
Wenn Höhlenbewohner A also Höhlenbewohnerin B wollte und das evolutionäre vielversprechend war, dann war es essenziell, dass er sich gegenüber all seinen Mitbewerbern im KONKURRENZKAMPF durchsetzen konnte, unabhängig davon, wie die gesellschaftlich akzeptierten Regeln für diesen Konkurrenzkampf gerade waren.
Aber wenn Stamm X Krieg mit Stamm Y Krieg führt, dann war Kooperation innerhalb des Stammes wiederum sinnvoll, um den Konkurrenzkampf zwischen den Stämmen für sich zu gewinnen.
Jeder kann sich hundert Situationen ausmalen, in denen individuelle Konkurrenzfähigkeit die evolutionäre Fitness steigerte.
Ausserdem kann sich jeder hunderte Situationen ausdenken, in denen Kooperation in einer Gruppe die Evolutionäre Fitness der gesamten Gruppe steigerte, aber jede dieser Situationen hat entweder Konkurrenz der Gruppe gegen eine andere Gruppe als Ursache, oder aber sie hat die Ursache in den Umständen, die ein Überleben ohne Kooperation verunmöglichten (oder zumindest sehr erschwerten).
Zum vielzitierten Kapitalismus:
Kapitalismus basiert nicht auf Konkurrenz alleine, Kapitalismus basiert auch auf Kooperation.
Definiert man Kapitalismus, dann ist folgende Eigenschaft essenziell:
- Das Recht auf Besitz wird gewahrt
Das bedeutet aber, dass ich, bei perfekter Durchsetzung dieses Prinzips, niemandem was stehlen kann und jeder die Früchte der eigenen Arbeit behält. Und da ich niemandem was stehlen kann bin ich gezwungen mit anderen Menschen zu kooperieren, wenn ich was von ihnen möchte. Wenn ich ein Seil will und selbst keines habe, dann muss ich einen Konsens mit dem Seilverkäufer erreichen, für welchen Gegenwert er mir ein Seil gibt.
Im Kommunismus gibt es das nicht. Wenn ich im Kommunismus ein Seil will, dann kann ich den Staatsapparat missbrauchen um in meinem Namen ein Seil für mich zu stehlen. Da es kein gegenseitiges Einverständnis gibt, gibt es auch keine Kooperation, es gibt nur Staatsgewalt die diktiert. Planwirtschaft eben. Selbst demokratische Planwirtschaft wäre keine Kooperation, denn demokratisch findet man ausschliesslich einen Konsens der gesamten Gesellschaft, niemals einen Konsens der beteiligten Personen.
Das ist ja auch der grosse Fehler der Planwirtschaft, es gibt niemals individuellen Konsens, immer nur gesamtgesellschaftlichen oder meistens sogar gar keinen Konsens.