ex_ schrieb am 08.02.2020 18:02:
Grade im Rahmen der "Kapitalismuskritik" stellt sich eher die Frage, ob es tatsächlich um die Wirtschaft geht, oder vielleicht nicht doch um die Herrschaftsform. Denn so verwundert es schon, dass die Apologeten der Neolib zwar lauthals fordern, der Staat möge sich heraushalten, der Markt würde es richten, dann aber doch erkleckliche Mühe und Ressourcen darauf verwenden, die Lobby zu beackern und nachdrücklich Unterstützung, Subventionen und neue Geschäftsmodelle vom Staat zu fordern. Was so weit geht, dass heutige Demokratien kaum noch nach Herrschaft des (griechischen) Demos aussieht, sondern eher Diktaturen des Kapitals dazustellen scheinen.
Ich sehe die Konkurrenz allüberall auch eher als die alt bekannte Strategie des: Teile und Herrsche.
Die an Geld reichen stecken ihre Ressourcen auch in Wahlkampfspenden und Stiftungen und wenn es mal schief geht - siehe Finanzblase 2008 - dann rufen sie hängeringend nach dem Staat und erklären sich selbst und ihr Vermögen für "too big to fail".
Und der Herr August hat nicht von ungefähr die Mont Pelerin Society gegründet. Mit Seilschaften kommt man halt schneller voran.