Normalerweise entschuldigen sich Linke immer für den realen Sozialismus. Nach der Wende lief eine Delegitimierungswelle die ihresgleichen sucht. Das war ebenfalls Ideologie und ein strategisches Aufstellen von Denkverboten. Man sieht das hier im Forum sehr gut.
Das Resultat ist, dass die Linke heute den realen Sozialismus abspricht Teil der sozialistischen Geschichte zu sein. So einfach und billig geht es aber nicht. Aber wie kann man diese Zeit aufarbeiten und daraus lernen, wenn man permanent mit den Denkverboten der Delegitimierer umstellt ist? Diese Denkverbote haben eine ideologische Funktion. Sie immunisieren den Kapitalismus gegen praktische Kritik.
Der Anspruch, dass es am ersten Tag nach der Revolution einen widerspruchsfreien Kommunismus geben muss, sonst ist alles inakzepzabel, ist Kinderdenken. Revolution und der Aufbau des Sozialismus ist Prozess. Hundert Jahre sind in der Geschichte nichts.