Es hat schon Mitte der 2000er Jahre Computersimulationen gegeben, in denen überprüft wurde, ob nun "ehrlicher" Umgang oder "betrügerischer" Umgang zwischen Individuen eher auf lange Sicht die erfolgreichere Strategie ist. Wobei sich bei der Simulation herausgestellt hatte, dass die erfolgreichste Strategie war, wenn man bei der ersten Interaktion ehrlich war und anschließend bei weiteren Interaktionen (mit dem gleichen Individum) immer so gehandelt hat, wie das gegenüber in der vorherigen Interaktion gehandelt hatte. Also Gegenüber hat betrogen, so sollte man bei der nächten Interaktion betrügen, wenn bei der ersten Interaktion auch das andere Individum ehrlich war, so war man auch in der zweiten Interaktion ehrlich. Wobei meine ich - falls ich mich richtig erinnere - der Gewinn, wenn genau einer Lügt, für den Lügner nun 4 war und für den betrogenen -1 (oder vielleicht auch noch etwas niedriger, also z.B. -2), wenn beide betrogen hatten, war der Gewinn jeweils -1 und wenn beide ehrlich waren, so war der Gewinn für beide nun 1. Durch andere Gewichte könnte sich allerdings dieses verschieben.
Dieses würde eben bedeuten, dass unabhängig von dem Inhalten des Telepolis Artikel nun Kooperation (also versuch der Kooperation bzw. des ehrlichen Umgangs¹) im Prinzip die erfolgreichere Strategie ist. Wobei es durchaus in den Fällen, wo Resourcen knapp sind, also die Resourcen jeweils nur für das Überleben eines Teils der Individuen reicht, doch durchaus Konkurrenz sinnvoll sein könnte. Also in den Fällen, bei denen es darum geht A überlebt oder B überlebt (aber nicht beide, auch bei Kooperation), sollte natürlich Konkurrenz grundsätzlich die bessere Strategie sein.
¹) Bis man erfahren hat, ob der andere nun ehrlich oder unehrlich