Muscardin schrieb am 10. November 2014 11:47
> Persönliche Anmerkung:
> Man sollte sich klarwerden darüber, wie sehr die dem Kapitalismus
> zugeschriebenen angeblich "naturgegebenen sozialen und ökonomischen
> Konkurrenz-Selektionsmechanismen" bereits von den Faschisten, z. B.
> im 3. Reich missbraucht wurden (und heute noch werden).
>
> Mein Fazit als Biologe: "Kapitalismus" ist keineswegs eine
> "naturgegebene" Wirtschaftsform, sondern nur eine unter ganz
> bestimmten Umständen sinnvolle Möglichkeit. Andere, kooperative
> Wirtschaftsformen können je nach Umständen genauso sinnvoll sein.
> Ziel sollte jeweils sein, eine bestimmte menschliche Population als
> soziale Gemeinschaft langfristig stabil und nachhaltig in einer
> gegebenen Umwelt zu etablieren, die Rückwirkungen auf die
> Umweltfaktoren dabei in einem möglichst stabilen Fließgleichgewicht
> zu halten und die Lebensbedürfnisse der Populationsmitglieder dabei
> weitestgehend zu erfüllen.
Genau dem hätten auch die Nationalsozialisten ohne Einwände
zugestimmt. Im NS-Jargon ausgedrückt war es ihr Ziel, eine bestimmte
Volksgemeinschaft langfristig stabil und nachhaltig in den
angestrebten Lebensraum zu etablieren, die Gebote der ewigen Natur
nicht zu übertreten und die Lebensbedürfnisse der Mitglieder der
arischen Herrenrasse dabei weitestgehend zu erfüllen.
Üblicherweise wird dies als "Missbrauch" der Darwinschen
Naturauffassung hingestellt. Ein gängiges Argument hierfür ist, daß
die Molekulargenetik ja den Begriff der "Rasse", dem die
Nationalsozialisten anhingen, als reine Fiktion entlarvt habe. Das
Dumme ist nur, daß die Biologenzunft dies heute sagt, aber zur Zeit
des Faschismus offenbar anders darüber dachte.
Die Eugenikbewegung zur Ausmerzung genetisch minderwertig
eingestufter Mitmenschen, ging nicht von den NS-Ideologen aus,
sondern von Biologen und Medizinern, insb. in den USA, deren
Programme zur Zwangssterilisation erstmals 1907 im Staat Indiana und
dann vielerorts, auch in Europa, Gesetz wurden. In den Nazis fanden
diese Pioniere der Menschenzucht dann ihre eifrigsten Schüler.
Siehe hierzu:
'War Against the Weak' von Edwin Black
http://www.waragainsttheweak.com/
> Diese Umstände präzise zu definieren ist Aufgabe der
> Wirtschaftsfachleute (wobei VWLer für die übergeordnete Analyse des
> Lebens- und Wirtschaftsraumes geeignet scheinen, die BWLer evtl. dann
> für die konkrete Etablierung der einzelnen lokalen Struktur, je nach
> Bedarf kooperativ oder konkurrenzbasiert aufgebaut).
Zu diesem ökonomischen Aspekt siehe:
'Hitlers Volksstaat' von Götz Aly
http://www.fischerverlage.de/buch/hitlers_volksstaat/9783100004208
http://de.wikipedia.org/wiki/Hitlers_Volksstaat
> Persönliche Anmerkung:
> Man sollte sich klarwerden darüber, wie sehr die dem Kapitalismus
> zugeschriebenen angeblich "naturgegebenen sozialen und ökonomischen
> Konkurrenz-Selektionsmechanismen" bereits von den Faschisten, z. B.
> im 3. Reich missbraucht wurden (und heute noch werden).
>
> Mein Fazit als Biologe: "Kapitalismus" ist keineswegs eine
> "naturgegebene" Wirtschaftsform, sondern nur eine unter ganz
> bestimmten Umständen sinnvolle Möglichkeit. Andere, kooperative
> Wirtschaftsformen können je nach Umständen genauso sinnvoll sein.
> Ziel sollte jeweils sein, eine bestimmte menschliche Population als
> soziale Gemeinschaft langfristig stabil und nachhaltig in einer
> gegebenen Umwelt zu etablieren, die Rückwirkungen auf die
> Umweltfaktoren dabei in einem möglichst stabilen Fließgleichgewicht
> zu halten und die Lebensbedürfnisse der Populationsmitglieder dabei
> weitestgehend zu erfüllen.
Genau dem hätten auch die Nationalsozialisten ohne Einwände
zugestimmt. Im NS-Jargon ausgedrückt war es ihr Ziel, eine bestimmte
Volksgemeinschaft langfristig stabil und nachhaltig in den
angestrebten Lebensraum zu etablieren, die Gebote der ewigen Natur
nicht zu übertreten und die Lebensbedürfnisse der Mitglieder der
arischen Herrenrasse dabei weitestgehend zu erfüllen.
Üblicherweise wird dies als "Missbrauch" der Darwinschen
Naturauffassung hingestellt. Ein gängiges Argument hierfür ist, daß
die Molekulargenetik ja den Begriff der "Rasse", dem die
Nationalsozialisten anhingen, als reine Fiktion entlarvt habe. Das
Dumme ist nur, daß die Biologenzunft dies heute sagt, aber zur Zeit
des Faschismus offenbar anders darüber dachte.
Die Eugenikbewegung zur Ausmerzung genetisch minderwertig
eingestufter Mitmenschen, ging nicht von den NS-Ideologen aus,
sondern von Biologen und Medizinern, insb. in den USA, deren
Programme zur Zwangssterilisation erstmals 1907 im Staat Indiana und
dann vielerorts, auch in Europa, Gesetz wurden. In den Nazis fanden
diese Pioniere der Menschenzucht dann ihre eifrigsten Schüler.
Siehe hierzu:
'War Against the Weak' von Edwin Black
http://www.waragainsttheweak.com/
> Diese Umstände präzise zu definieren ist Aufgabe der
> Wirtschaftsfachleute (wobei VWLer für die übergeordnete Analyse des
> Lebens- und Wirtschaftsraumes geeignet scheinen, die BWLer evtl. dann
> für die konkrete Etablierung der einzelnen lokalen Struktur, je nach
> Bedarf kooperativ oder konkurrenzbasiert aufgebaut).
Zu diesem ökonomischen Aspekt siehe:
'Hitlers Volksstaat' von Götz Aly
http://www.fischerverlage.de/buch/hitlers_volksstaat/9783100004208
http://de.wikipedia.org/wiki/Hitlers_Volksstaat