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  • enribot

620 Beiträge seit 25.04.2014

Politisierung der Naturwissenschaften

Die Kommunisten hatten auch einen "wissenschaftlichen Beweis", dass
der Kapitalismus falsch und der Sozialismus gut ist. Wir alle kennen
die Geschichte und wissen, was dieser Beweis am Ende Wert war. Und
nun soll die Evolutionstheorie herhalten, um die "neoliberale
Überspitzung des Prinzips der Konkurrenz" zu widerlegen? Der Endsieg
des Sozilismus und Niedergang des Wettbewerbs soll jetzt durch die
Genetik kommen? Wohl eher nicht.

Ob die Evolution durch "Etablierung neuer gesellschaftlicher Formen
die Konkurrenz eindämmen und nicht forcieren" wird, ist nicht nur zu
bezweifeln, sondern mit dem Auftreten der maschinellen Intelligenz
wird dieser Kampf eher noch weiter zugespitzt. Gesellschaftliche
Entwicklungen rennen den technischen Fortschritten schon lange nur
noch hinterher, da wird kein etatistischer Versuch gelingen, mit
diesem Tempo irgendwie mitzuhalten. Den Staats- und
Bankstermonopolismus als Wettbewerb zu verkaufen ist auch so eine
Sache, die man ganz anders betrachten kann.

Die Verzweiflung der staatlichen Interventionisten ist bereits so
weit geraten, dass man entgegen allem Wissen und historischer
Erfahrung Gelddruckorgien für ein Mittel hält, Verschuldungsexzessen
zu begegnen. Das Schlimmere wird das Schlimme schon beseitigen. Mit
solcher Zirkellogik schafft man alles im Kopf, aber nichts in der
Realität, mit oder ohne Zuhilfenahme der Genetik.

Evolution ist eine tolle Sache, aber instrumentalisieren für
politische Zwecke sollte man sie nicht, egal für welche Seite. Sie
wird jede Ideologie überwinden und entsorgen, egal wie sehr sie von
ihren Protagonisten "bewiesen" wird. Das gilt auch dort, wo man sie
als Religion verkauft.

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