Muscardin schrieb am 10. November 2014 14:35
en Kontext der Zeit verstehen.
>
> Nochmal: Evolutionsbiologie ist heute in ihren Grundlagen eine
> statistische Wissenschaft und taugt nicht für plakative
> "Einzel-Beweise zur generellen Überlegenheit" für dieses oder jenes
> menschliche Sozialverhalten. Und sie taugt auch nicht zum "Beweis der
> Naturgesetzlichkeit" irgendwelcher Wirtschaftssysteme.
>
Sie taugt nicht nur nicht dazu, es ist auch nicht ihr Thema. Außerdem
ist jede Kenntnis von Wirkweisen der natürlichen Selektion - ob durch
(Nahrungs, Gebiets-)Konkurrenz, durch Geschlechtswahl oder was auch
immer -, die die Evolutionsbiologie beschreibt, nie eine
Entschuldigung, Ermutigung oder auch nur ein schlechtes Beispiel für
das heutige Verhalten des Homo Sapiens. Kein vernunftbegabter
Organismus *muss* sich so verhalten, wie sein entfernter Vorfahre
ohne Vernunft. Vielmehr sollte er (oder sie) seine Vernunft dazu
gebrauchen, im aktuellen gesellschaftlichen Verhalten die
tatsächlichen Gründe zu suchen und zu beseitigen, die ein
angemessenes kooperatives Leben behindern. Es kann nämlich niemand
sicher sein, dauerhaft glücklich zu leben, solange die Gesellschaft
der Menschen gesellschaftlich induziertes Unglück überhaupt zulässt.
Das ist *mein* kategorischer Imperativ. Der Mensch ist des Menschen
Wolf nicht, weil das seine Natur ist, sondern weil die
kapitalistische Gesellschaft diesen Omnitypus voraussetzt und
gleichzeitig erzeugt. Diejenigen, die glauben, davon zu profitieren,
werden diese Wirtschafts- und Gesellschaftsweise gerne verewigen
wollen. Die anderen leider auch, weil sie es nicht besser wissen.
Weder bei der Suche nach Besserem, noch bei der Bestätigung des
Bestehenden kann Darwin helfen. Er ist nur zuständig für die
Erklärung der Mechanismen der Entwicklung von der Urzelle bis, sagen
wir, zum jetzigen Zustand der Welt. Ab ungefähr jetzt ("jetzt" in
geologischen Zeiträumen) ist der Homo Sapiens bewusster Mitgestalter.
Auch seiner eigenen Entwicklung. Ob er es plant oder ob er es
geschehen lässt.
en Kontext der Zeit verstehen.
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> Nochmal: Evolutionsbiologie ist heute in ihren Grundlagen eine
> statistische Wissenschaft und taugt nicht für plakative
> "Einzel-Beweise zur generellen Überlegenheit" für dieses oder jenes
> menschliche Sozialverhalten. Und sie taugt auch nicht zum "Beweis der
> Naturgesetzlichkeit" irgendwelcher Wirtschaftssysteme.
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Sie taugt nicht nur nicht dazu, es ist auch nicht ihr Thema. Außerdem
ist jede Kenntnis von Wirkweisen der natürlichen Selektion - ob durch
(Nahrungs, Gebiets-)Konkurrenz, durch Geschlechtswahl oder was auch
immer -, die die Evolutionsbiologie beschreibt, nie eine
Entschuldigung, Ermutigung oder auch nur ein schlechtes Beispiel für
das heutige Verhalten des Homo Sapiens. Kein vernunftbegabter
Organismus *muss* sich so verhalten, wie sein entfernter Vorfahre
ohne Vernunft. Vielmehr sollte er (oder sie) seine Vernunft dazu
gebrauchen, im aktuellen gesellschaftlichen Verhalten die
tatsächlichen Gründe zu suchen und zu beseitigen, die ein
angemessenes kooperatives Leben behindern. Es kann nämlich niemand
sicher sein, dauerhaft glücklich zu leben, solange die Gesellschaft
der Menschen gesellschaftlich induziertes Unglück überhaupt zulässt.
Das ist *mein* kategorischer Imperativ. Der Mensch ist des Menschen
Wolf nicht, weil das seine Natur ist, sondern weil die
kapitalistische Gesellschaft diesen Omnitypus voraussetzt und
gleichzeitig erzeugt. Diejenigen, die glauben, davon zu profitieren,
werden diese Wirtschafts- und Gesellschaftsweise gerne verewigen
wollen. Die anderen leider auch, weil sie es nicht besser wissen.
Weder bei der Suche nach Besserem, noch bei der Bestätigung des
Bestehenden kann Darwin helfen. Er ist nur zuständig für die
Erklärung der Mechanismen der Entwicklung von der Urzelle bis, sagen
wir, zum jetzigen Zustand der Welt. Ab ungefähr jetzt ("jetzt" in
geologischen Zeiträumen) ist der Homo Sapiens bewusster Mitgestalter.
Auch seiner eigenen Entwicklung. Ob er es plant oder ob er es
geschehen lässt.