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  • george dorn

27 Beiträge seit 29.04.2013

Re: Seit wann ist denn Soziologie eine Wissenschaft?

was sind denn für dich "richtige" theorien?

soweit ich das mitbekommen habe gibt es durchaus (Groß-)Theorien, wie
zB im Artikel herangezogene Systemtheorie, Handlungstheorien, die
Kritische Theorie etc (für die Soziologie vom Stellenwert so etwas
wie die Stringtheorie oder Quantenmechanik in der Physik), die
versuchen gesellschaftliches Handeln adäquat zu beschreiben.
Die Schwierigkeit hier wie bei allen Sozial- oder
Geisteswissenscahften ist ihr Gegenstand. Im Gegensatz zu
Naturwissenschaften, die zumindest ihrem Anspruch nach das erfassen
wollen, was auch ohne Menschliches Bewusstsein und Prägung passiert
(etwas die Planetenbewegung), sind soziale Wissenschaften (darunter
auch Psychologie und Wirtschaftswissenschaften) nicht unabhängig von
der menschlichen Wahrnehmung und gesellschaftlichen Verhältnissen.

Daher braucht es viel Reflexion um zu sowas wie "gesicherten Wissen"
zu kommen, weil das je aktuelle erlebte zunächst erstmal plausibel
und evident erscheint (und ergo viele denken, über die Gesellschaft
gut bescheid zu wissen, man erlebt sie ja täglich). Bewusst machen
kann Soziologie (in dieser Hinsicht) vor allem, dass die aktuellen
Strukturen und Verhaltensweisen stets von Menschen gemacht sind und
EINE Möglichkeit darstellen, jedoch in so ziemlich allen Bereichen
auch anders organisiert sein könnten.

Meine persönliche Sicht dazu, was denn den Menschen natürlicher Weise
ausmacht (neben dass er Essen usw muss), dass er zur Kooperation
fähig ist. Auf welche Weise diese Kooperation dann organisiert wird,
ist eine gesellschaftliche Frage. Konkurrenz ist so auch eine Form
von Kooperation, wo die Kooperation darin besteht, sich in Konkurrenz
aufeinander zu beziehen.
Die Idee, Gesellschaft besteht nur aus Individuen die alle für sich
ums überleben kämpfen, kann mich so auch nicht überzeugen.

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