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  • Hooliganschubser

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Re: Seit wann ist denn Soziologie eine Wissenschaft?

george dorn schrieb am 9. November 2014 19:20
> was sind denn für dich "richtige" theorien?
Wissenschaftliche Theorien sind dadurch gekennzeichnet, daß sie
Vorraussagen erlauben die man einerseits nicht sowieso erwarten würde
und die sich auch experimentell testen lassen. Gut nachvollziehen
lässt sich das z.B. an Einsteins Relativitätstheorie die er zunächst
als Hypothese (Vermutung) geäußert hat und deren überraschende
Ergebnisse dann erst später bestätigt wurden.

In der Soziologie läuft das ganz anders. Nehmen wir mal die
Faschismustheorien, weil ich vor ein paar Monaten gerade einen
Vortrag dazu gehört habe. Hier existieren eine Vielzahl von
"Theorien" nebeneinander, die sich widersprechen, die keinerlei
Vorraussagen erlauben, nicht testbar sind und die als "Theorie"
dadurch ins Leben gerufen werden dass ein Autor ein Buch drüber
schreibt (z.B. Ernst Nolte). Das hat mit einer Theorie aber überhaupt
nichts zu tun.
Was Soziologen hier üblicherweise leisten ist die Beschäftigung mit
historischem Material das dann darauf untersucht wird ob sich
irgendwelche Zusammenhänge, Muster etc. feststellen lassen. Dieses
Verfahren nennt man Analyse und ja man kann damit Erkenntnisse
gewinnen, aber als Begründer der neuen großen X-Theorie lässt sich
mehr Eindruck schinden - deswegen ist dieses Phänomen in der
Soziologie/Psychologie/Philosophie so verbreitet. 

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