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9 Beiträge seit 10.11.2014

Re: "statistische Wissenschaft"

> > Ein individuelles Tier oder einzelne Pflanze
> > kann als Beispiel oder Hinweis für ein typisches Verhalten oder
> > Merkmal herangezogen werden ...

> Nein, es "kann" nicht, es MUSS, weil es sonst keine Statistik zu
> erheben gibt. WIE deren Parameter formuliert werden hängt - wie immer
> - an qualitativer Hypothesenbildung. 

Dann lassen Sie es mich so ausdrücken: "Ein individuelles Tier oder
eine einzelne Pflanze kann zur Illustration für ein typisches
Verhalten oder Merkmal herangezogen werden."

Ich halte es hier kaum für sinnvoll, in die wissenschaftliche
Hypothesenbildung einsteigen sondern wollte nur den Unterschied
aufzeigen, wie Ottonormalmensch idR "Evolutionsbiologie" erfährt,
nämlich meistens an einem individuellen Beispiel-Organismus - und wie
dagegen Evolutionsbiologie als statistische Grundlagenforschung heute
tatsächlich funktioniert. 

Letzlich ist dies eine Nebendiskussion. Eigentlich kommt es mir
darauf an zu erklären, warum ich so viel Spaß dabei habe, wenn ich
einem auf Konkurrenzverhalten konditionierten Manager-Karrieristen
erkläre, dass sein individuelles Arschlochbenehmen keineswegs mit
"natürlicher Selektionswahl des Stärksten" moralisch zu rechtfertigen
ist sondern bestenfalls populationsstatistisch völlig irrelevant,
wenn nicht gar negativ für seine Firmen-Population ist. Dann gucken
die meisten nicht mehr sonderlich intelligent.

Deshalb sollte man das:

> > Durch die statistisch gesicherte (also als
> > statistisch signifikant ermittelte) Größe eines bestimmten
> > Umwelteinflusses auf eine Population über mehrere Generationen hinweg
> > lassen sich beispielsweise reale Selektionsmechanismen nachweisen.

> mal wenigstens diskutabel stellen.

Sie können gern mit einem Evolutionsbiologen diskutieren, ob die
bisherigen Richtlinien moderner wissenschaftlicher Arbeit wie
Reproduzierbarkeit der konkreten Ergebnisse und der Nachweis
statistischer Signifikanz der betrachteten Merkmale oder
Merkmalsänderungen sinnvoll ist oder nicht. 
Sicherlich sind die Arbeitsrichtlinien für gute
biologisch-wissenschaftliche Arbeit eine Art soziale
Mehrheitsentscheidung einer bestimmten Berufsgruppe, aber sie sind in
der Praxis gut begründet und haben sich bisher ganz gut bewährt bei
der Erforschung evolutionsbiologischer Mechanismen.

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