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  • Bill G. der 2.0te

24 Beiträge seit 21.10.2009

Die Moral: Hobbys sind Ausbeutung!

Nach der Logik dieses Artikels dürften wir keine Hobbys mehr haben,
schließlich tun wir damit etwas, für das "die Unternehmen" zu sorgen
hätten.

Da kommen doch tatsächlich Leute auf die Idee, selber zu kochen oder
vielleicht sogar im Kleintierzüchterverein oder Schrebergarten selber
ihre Nahrung heranzuziehen. Oder selber Fußball zu spielen, statt
sich die WM im Fernsehen anzuschauen, Wikipediaartikel zu schreiben
oder gar an Linux mitzuprogrammieren. Alles unbezahlte Arbeit! Bleibt
die Frage, was wir dann in der Freizeit überhaupt noch tun sollten.

Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen dem "Erlebnisgehalt" der
Selbstbedienung im Supermarkt und dem Heimwerken aller Art, aber das
Problem ist dasselbe. Es wird hier vom Autor gefordert, für jede
Tätigkeit gefälligst bezahlt zu werden, obwohl das oft nicht sinnvoll
ist. Ignoriert wird, dass Prosumen durchaus eine Steigerung der
Lebensqualität bedeuten kann, weil man in vielen Fällen einerseits
tatsächlich spart (und dadurch theoretisch weniger arbeiten könnte),
und zum anderen eben nicht alles mit Geld messbar ist, zum Beispiel
das Erfolgerlebnis, wenn der selbstgebaute Schrank nach 10 Jahren
immer noch steht. 

Im übrigen gab es schon immer Prosumer - Omas Nähmaschine beweist es.

Tipp: Das Buch "Revolutionary Wealth" lesen, eine 2006 geschriebene
Fortsetzung von "Third Wave" des im Artikel genannten Alvin Toffler.
Ich bin zwar nicht das ganze Buch über mit dem Autor einer Meinung,
aber dort werden die Zusammenhänge etwas differenzierter dargestellt.


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