Ansicht umschalten
Avatar von tzefix
  • tzefix

mehr als 1000 Beiträge seit 12.05.2010

Re: Absolut unsinnig

bismi schrieb am 05.07.2022 21:14:

diese Geldmenge kam doch nie bei den "Normalverbrauchern"

Kommt auf de Definition von "Normalverbraucher" an. Bei Verkäufern von seit langem im Besitz befindlichen Immobilien oder Aktien ist das Geld auf alle Fälle angekommen, bei anderen natürlich nicht. Die Anderen müssen über entsprechende Gehaltsforderungen daran kommen. Das geht natürlich nur, wenn die Geldmengenerhöhung bereits beim Arbeitgeber angekommen ist.

dass dieses Geld lediglich neue Blasen an den Börsen schaffen würde

Sicher, das Geld ging diesmal zuerst in die Vermögensobjekte. Das muss nicht unbedingt so sein. Das ist auch vom irrationellen Handeln der Menschen abhängig.

Und genau deshalb hat die Erhöhung der Geldmenge nicht zu Inflation geführt.

Es hat zunächst (!) nicht zur Teuerung der Konsumgüter geführt sondern, wie gesagt, der Vermögensobjekte. Die Konsumgüter sind seit 2021 dran.

Die Teuerung der Vermögenswerte, die Gewinne im Immobiliensektor, DAS sind genau die Blasen von denen ich sprach.

Ich halte es für vermessen, wenn sich irgendein Geldsack darüber beschwert, dass seine Immobilien so teuer geworden wären. Das ist eine Frage, die sich dem Normalverbraucher gar nicht stellt. Wer sich heutzutage eine Immobilie leistet, gehört auf alle Fälle zu den Millionären. Und ich kann Millionäre nicht zu den Normalverbruchern zählen.

Dass die Energiepreise ebenfalls steigen, hat das Ganze nun einfach nur etwas beschleunigt.

Richtig. Die derzeitige (vor allem politisch bedingte) Verknappung der Energieträger hat die Preise mit hochgetrieben, zusätzlich zur Teuerung durch die Geldmengenerhöhung.

Die Inflation wäre gut zu ertragen - und vielleicht sogar positiv - wenn der Bürger als "Normalverbraucher" TEILHABER der erhöhten Geldmenge wäre.

Nein. Erstens werden die Geldbesitzer durch die Geldmengenerhöhung immer mehr enteignet.

Zuerst bekommen sie mehr dazu, als dass sie "enteignet" würden. Das ist der Grund, für die Politik der endlosen Geldmengenerhöhung.

Zweitens ist eine Geldmengenerhöhung nie neutral. Die Erstempfänger des neuen Geldes profitieren am meisten davon. Die Letztempfänger zahlen die ganze Zeche (Cantillon-Effekt). Und Angestellte ohne Privatvermögen in Sachwerten gehören zu den Letztempfängern.

Genau das ist es, was die Empfänger des neuen Geldes nicht unverdient, weil leistungslos unverschämt reich macht. Und die "Letzempfänger" jene sind, die das über den Verlust durch die Inflation bezahlen. Relativ wird der Reichtum durch die Armen bezahlt, je ärmer um so mehr. Nur ein absoluter Habenichts ist davon ausgenommen.

die Vorstandsetagen, die Börsen-Spekulanten, die Multi-Millionäre sind es, die nun Verzicht üben müssen

Warum? Wenn all diese Leute Leute ihr Geld auf dem freien (!) Markt verdient haben, dann ist nichts dagegen einzuwenden. Auch Spekulanten machen nicht illegales.

Es ist nur deshalb nicht illegal, weil es kein Gesetz dagegen gibt. Moralisch ist es die unterste Schublade.

Sie kaufen und verkaufen zu freien Preisen. Sie alle sind Nutznießer ihrer Arbeit und ihrer Geschäftsideen.

Kaufen und Verkaufen (lassen) ist weder "richtige Arbeit" noch ist es eine Geschäftsidee.

Viele von denen und ihr Kapital sind übrigens hochmobil. Wenn man sie mehr belastet packen sie ihre Koffer. Das schadet dann den anderen.

Deshalb benötigen wir einen weltweiten Sozialismus.

Verzicht üben sollten die, die ihr Geld beim Steuerzahler „verdienen“, Politiker, ÖR- und subventionierte Journalisten, NGOs, Beamte. Die meisten von ihnen sind verzichtbar.

So lange Beamte sich kein Vermögen von mehreren Millionen aneignen hätte ich kein Problem damit. Damit wir Regeln auf dem Markt durchsetzen können, brauchen wir allerdings einen starken Staat. Viele sind verzichtbar, viele auch nicht.

Sie sind Nutznießer der Steuerzahler, also mithin des Systems. Hier können sich auch einige der obengenannten befinden: Unternehmer, die sich vom freien Markt und den damit verbundenen Mühen abgewandt haben, um staatliche Monopole zu ergattern und zu Lobbyisten zu werden.

Ja, die gibt es auch. Aber die, die in Zukunft zu bezahlen haben, sind nicht in der Menge der Beamten oder Politiker zu suchen - sie sind in der Menge der Multimillionäre zu suchen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten