Stephan Schleim schrieb am 06.08.2022 19:46
Auf YouTube, z.B. bei der "Mission Money", behauptete er, die Inflation werde "einfach verschwinden" und es werde auch zu keiner Lohn-Preis-Spirale kommen.
Es gibt ja auch keine "Inflation" in der derzeitigen Situation, sondern ein Unterangebot am Markt, welches den Preisanstieg nach den Regeln des Marktes auslöst, weil die Nachfrage gleich geblieben ist.
Ausgelöst wird dieses Problem durch die Einschränkung der Lieferketten wg. der Corona-Maßnahmen, die Sanktionen ggü. Russland und Spekulation, z.B. weil Gas über die Börse gehandelt wird und jede marktrelevante Nachricht sich am Spotmarkt auswirkt.
Nur zur Erinnerung:
Das Gas aus den Festverträgen mit Russland kostet die Importeure zw. 250 - 300 pro 1000m³, an der Börse steigt dieser Preis aber um ein Mehrfaches.
Inflation und damit hat Flassbeck völlig recht, kommt immer von den Löhnen und der damit verbundenen Nachfragesteigerung, welche auf ein begrenztes Angebot trifft, das erst durch eine Produktionserhöhung an diese Nachfrage angepasst werden muss und daraus entsteht erst eine Lohn-Preis-Spirale.
Eine solche "Überhitzung der Wirtschaft" ist doch überhaupt nicht zu sehen und deshalb ist es auch Blödsinn, wenn die Notenbank die Zinsen erhöht und damit die Wirtschaft zusätzlich belastet.
Die immense Geldmengenausweitung der Notenbank ist rein in Anlagegüter wie Immobilien geflossen, aber davon hat die Masse der Konsumenten ja nichts.
Wenn die für gestiegene Mieten oder Eigenheimpreise mehr ausgeben müssen, fehlt ihnen das Geld für den Konsum im realen Gütermarkt, was der Wirtschaft nicht nützt.