dass die Proteste im Iran ganz sicher nicht so stark aufgeflammt wären, ohne das vorhergehende Leid und die Verarmung der Bevölkerung aufgrund der westliche Blockade. Auch scheinen die Proteste vor allem in den von Autonomiebestrebungen geprägten kurdischen Gebieten ihre stärksten Widerhall zu finden, wie zwischen den Zeilen der hiesigen Berichte zu erkennen ist.
Ich fände es für Telepolis gut, wenn Telepolis wie früher in seinen besseren Tagen dem aktuellen Medienhype mit seinen Klischees um den Iran selber etwas reflektierter und kritischer gegenüber stände. Immerhin spielen auch die westlichen Staaten (und damit ihre Medien) gegenüber dem Iran alles andere als eine neutrale oder objektive Rolle.
Bislang hat sich Telepolis gerade durch seine eigenständigen, oft tiefgründigeren und oft auch sachlicheren Berichte gegenüber dem üblichen Mainstreammedien ausgezeichnet. Das jetzt Vorwürfe des aktuellen Telepolis-Chefredakteurs Neuber gegenüber anderen alternativen Medienplattformen kommen, weil diese nicht unreflektiert auf dem aktuellen Medienhype mitschwimmen, das ist mir allerdings neu. Und das wäre unter dem Vorgänger Florian Rötzer ganz sicher nicht passiert.