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  • Solid

mehr als 1000 Beiträge seit 27.07.2001

Potenzial der Bibel

> Das Alte Testament ist wirklich ein Haufen bösartigster Texte
> Es gibt eher wenige Christen, die sich darauf berufen

Versuchen wir es mit einer Analogie: 

Salmonellen können wirklich bösartige Krankheiten hervorrufen. Die
meisten Menschen haben ein intaktes Immunsystem und wenden
Vorsichtsmaßnahmen an. Aber dennoch kommen immer wieder Menschen um
durch das Bakterium.
Aber es sind ja nur ein paar Opfer. Sollte man angesichts dieser
Zahlen nicht die ungehinderte Verseuchung von Lebensmitteln mit
Salmonellen zulassen?

Was die Bibel wirklich anrichten kann, das hat man im Mittelalter
gesehen. Da waren es nicht nur ein paar wenige Spinner, sondern das
Herrschaftssystem selbst berief sich auf die Bibel und beging
unvorstellbare Gräueltaten. Nicht nur die Hinrichtung einer Vielzahl
von Menschen. Sondern auch die Schaffung von Ausbeutungsstrukturen
die letztlich in einen Krieg mündete, der ein Drittel der
europäischen Bevölkerung dahinraffte und ganze Landstriche unbewohnt
zurück ließ.

Und wie man am Iran oder an Somalia sehen kann, kann auch heute noch
ein vergleichsweise moderner Staat schnell wieder bis in die
Steinzeit zurückfallen. Selbst der Besitz von Handys bewahrt nicht
davor, moralische Einstellungen von vor 1000 Jahren wieder aufleben
zu lassen. In Uganda kämpfen beispielsweise Christen dafür, endlich
wieder ganz legal Schwule abschlachten zu dürfen.

Dass die Bibel derzeit nur eine kleine Gefahr für das Leben der
Menschen darstellt (wenn man mal von den Toten des Kapitalismus und
Kolonialismus absieht, die auch auf der Bibel basieren) ist ein
kurzer glücklicher Moment der Geschichte, indem es uns gelungen ist,
den Einfluss der Christen zu beschränken. Aber das kann im nächsten
Moment schon wieder vorbei sein.

> Und Christus hat die meisten dieser bösen Sachen hübsch umgekehrt.

Bullshit.
Jesus sagt angeblich selbst über das Alte Testament:
"Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen". - Matthäus
5:17 

Freiheit, besonders die Freiheit in Form der Abwesenheit religiöser
Belästigung ist immer fragil und flüchtig.

Wer bequem wird und sich nicht wehrt, der ist bald nicht mehr frei.

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