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  • BerlinSWagner

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Moralproduktion

urmel aus dem eis schrieb am 19. April 2012 01:44

> Es gibt eher wenige Christen, die sich darauf berufen. 

Nur Jesus selbst berief sich darauf - schon klar. "Ich bin gekommen
zu erfüllen". 

> Und Christus hat die meisten dieser bösen Sachen hübsch umgekehrt.

Nein. Im Gegenteil. Siehe Bergpredigt.

> Irgendwie ist mir auch klar, dass nur jemand in einer völlig
> perversen Gesellschaft die radikale Botschaft der Liebe entwickelt.
> Genauso wie Southpark nicht in Holland entstehen konnte, mangels
> Bigotterie usw.

Bigott ist es, das neue Testament zu verteidigen, ohne es zu kennen.
Das einfältige Gerede von der Nächstenliebe nachzuplaudern, die doch
Jahrtausende lang niemanden von irgendeinem Gräuel abgehalten hat. 

Die Kulturtechnik Christentum scheint ja auf breiter Front zu
versagen, aber Missionierung, große Organisation aufbauen, andere
Religionen vernichten - darin waren sie groß.

> Wenn sich da also jemand schämen sollte, dann die Juden, denen das
> Alte Testament ja noch aktuell (da nicht von Jesus abgeschafft)
> vorkommt.

Genau! Wenn Du einen Splitter im Auge Deines Nachbarn siehst, dann
zeig auf den Nachbarn! "Die doch auch!" 

> Und die Moslems, die von der Abschaffung wussten und doch lieber ein
> Buch schrieben, das in seiner Moral gut 1.000 Jahre zurückgriff
> anstatt das Neue Testament weiterzuführen.

Wer glaubt, dass Moral in Jahren vor und Jahren nach gemessen werden
kann, der glaubt auch, dass Religion ein Werkzeug der Moralproduktion
ist. 

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