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  • Dirk Freyling

13 Beiträge seit 11.06.2019

mehr als 100 Jahre "moderne" Irrationalität

Schon Ernst Mach* bemerkte: "Wer Mathematik treibt, den kann zuweilen das unbehagliche Gefühl überkommen, als ob seine Wissenschaft, ja sein Schreibstift, ihn selbst an Klugheit überträfe, ein Eindruck, dessen selbst der große Euler nach seinem Geständnisse sich nicht immer erwehren konnte."
*Ernst Mach (1838-1916), Vortrag, Sitzung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien am 25. Mai 1882

Es ist nicht leicht einem Menschen, der zumindest im Kern einer Sache Realitätsnähe und Verhältnismäßigkeit erwartet, zu erklären, daß dem oft nicht so ist, insbesondere wenn es sich um wissenschaftliche Themen handelt. Alle verbreiteten Standardmodelle, insbesondere wenn diese über größere Zeiträume herrschen, beinhalten Machtpositionen und Versorgungsstrukturen. Die Machthalter und Nutznießer werden alles tun um diese Zustände aufrecht zu erhalten.
Inhalts-analytisch erstaunlich ist die Tatsache, daß die "großen" Standardmodelle der Physik sprich das Standardmodell der Elementarteilchenphysik (SM) und das Standardmodell der Kosmologie (ΛCDM-Modell) sowie vermeintlich konkurrierende Modelle (Stringtheorien) und die gewünschte SM-"Erweiterung" SUSY (Supersymmetrie) keinerlei rational logischer Kritik standhalten. Einzig das soziologische "Argument", daß sich doch nicht zehntausende mathematisch hervorragend ausgebildete Wissenschaftler über mittlerweile mehrere Generationen, mit Modellen beschäftigen, wenn diese bedeutungslos wären, wird zum finalen Schlag ins Felde geführt. Dieses schwerwiegende allgemein-psychologische "Argument" ist sehr gut erprobt, wie die Beständigkeit und Macht der irrationalen Weltreligionen leidvoll bestätigen. Postulierte Quarks oder postulierte Superpartner sind exemplarisch wie Adam und Eva. SM und Artverwandtes sind heilige Schriften der Theoretiker. Dort herrscht die Lagrangedichte und produziert stetig Willkürliches.

Die mathematischen Konzepte des SM entspringen im Kern realphysikbefreiten Abstraktionen. Resultat: Konträr zur sachdienlichen Forderung erkenntnistheoretischer Betrachtungen sind die „Ergebnisse“ der Theoretischen Grundlagenphysik zu den vermeintlichen „Elementarteilchen“ eher emotional statt wissenschaftlich begründete Antworten auf die ideologische Frage, auf welches theoretische Konzept man sich „heute und demnächst“ einigt. [Daher kommt vermutlich auch die amerikanisierte Begriffs-Verniedlichung (Axion, WIMP, Beauty-Quark, Charme-Quark,…) als implizierter Hilferuf, erlöst uns von unserem Nonsens, auch wenn wir etwas anderes behaupten.] Die Natur hat sich gefälligst den theoretischen Implikationen zu unterwerfen. Heute sind es beispielsweise noch postuliert nicht nachweisbare, elementare Quarks, morgen möglicherweise "Preonen-Substrukturierte".

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