GEMA, GEZ und Kulturflatrate: Eine erstaunlich paradoxe Diskussion

Auf der einen Seite möchte die Netzgemeinde gerne GEZ und GEMA
abschaffen, die öffentlich-rechtlichen Sender in Pay-TV Anbieter
umwandeln und die GEMA durch, wasauchimmer ersetzen. Das muss nicht
schlecht sein. Es gibt viele gute Argumente gegen den Status quo. Bei
der GEZ ist insbesondere die Einnahmeseite ziemlich unsozial, bei der
GEMA ist die Verteilung der Mittel ungerecht.

Andererseits wird jedoch gerne eine Kulturflatrate als Einnahmequelle
für Künstler und Kreative nach Wegfall des Urheberrechts propagiert.
Auch hierfür gibt es isoliert betrachtet gute Gründe, da das
Urheberrecht der technischen Realität nicht mehr gerecht wird, etc.

Das Paradoxe ist jedoch, dass eine Kulturflatrate die Nachteile von
GEMA und GEZ kombinieren würde. Man würde die Einnahmen auf ähnlich
unsoziale Art und Weise wie die GEZ erzielen (Kopf-/Haushaltsabgabe)
und die so erzielten Mittel aller Wahrscheinlichkeit nach irgendeinem
Quotensystem verteilen, das dann sicherlich auch gerechter wäre, als
das System, das die GEMA momentan fährt. Natürlich würde die
Kulturflatrate auf alle digitalen Kulturgüter angewendet, so dass
noch viel mehr abgedeckt wird als bisher. GEZ ist scheisse, GEMA ist
scheisse, aber (GEZ + GEMA)^2 ist toll. Das soll jemand verstehen...