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mehr als 1000 Beiträge seit 14.06.2016

Hauptgrund ist Verschiebung hin zur Behandlung chronischer Gesundheitszustände

Hauptgrund für die steigenden Kosten im Gesundheitssystem ist die immer weiter fortschreitende Verschiebung von der Behandlung akuter Krankheiten und Verletzungen hin zur Behandlung chronischer Gesundheitszustände.

Inzwischen gelten 40% der Bevölkerung als chronisch krank. Dieser Anteil war früher erheblich geringer. Aktuell wird rund die Hälfte der Gesundheitsausgaben für die Behandlung von 10% der Versicherten mit den schwerwiegendsten Vorerkrankungen aufgewendet.

Diese Entwicklung hat mehrere Gründe:
1. Das Durchschnittsalter steigt, und ältere Menschen hatten schon immer mehr chronische Krankheiten.
2. Die Überlebenswahrscheinlichkeit bei vielen lebensbedrohlichen akuten Krankheiten oder Verletzungen ist in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegen, aber die Überlebenden werden oft nicht wieder vollständig gesund sondern sind dauerhaft auf medizinische Versorgung angewiesen.
3. Die Lebenserwartung und somit auch die Behandlungsdauer chronisch Kranker ist in den vergangenen Jahrzehnten massiv gestiegen. Viele Gesundheitszustände, mit denen Menschen heute noch jahrzehntelang weiterleben können, gingen früher mit einer massiv verkürzten Lebenserwartung einher.
4. Fettleibigkeit und damit einhergehende langfristige Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben stark zugenommen.

Eine Lösung kenne ich auch nicht, aber was man mitnehmen kann, ist die Tatsache, dass Überleben ohne vollständige Genesung oft jahrzehntelange Folgekosten verursacht, die sich im Laufe der Zeit akkumulieren und im Gesundheitssystem zu einer Verschiebung von der Behandlung akuter hin zur Behandlung chronischer Gesundheitszustände führen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.09.2024 07:06).

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