Von bevorstehendem Kollaps zu reden ist klar überzogen, auch wenn sich bei Betrachtung der gesamten Kranken- und Unfall-Versicherungsszene Deutschlands ein unendlich kompliziertes Geflecht zeigt, dass niemand wirklich übersieht und daher wurstelnd gemanagt wird. Eine massive Komplexitätsreduktion, i. e. Zusammenfassung aller Leistungsnehmer und -Institutionen unter einem Dach, ist längst überfällig. Da schlummern ungeahnte Potentiale, ohne Leistungsabbau Kosten zu senken und gerecht zu verteilen.
Ganz gewiss keine Lösung ist die weitere Privatisierung. Im Gegenteil müsste diesem Kostentreiber Nummer Eins so schnell wie möglich der Stecker gezogen werden. Die Aktivität, oder besser Nicht-Aktivität aller im Bundestag vertretenen Parteien, ihre Weigerung, sich wirklich eingehend mit einem Bereich zu befassen, der massgeblichen Einfluss auf das Niveau der Lebensqualität der Bevölkerung hat, und dann Nägel mit Köpfen zu machen, statt sich hinter dem gewachsenen Status quo-Dschungel zu verstecken und so zu tun, als sei er göttliche Fügung, ist ein Skandal, eine Bankrott-Erklärung.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.09.2024 17:49).