Naturbeherrschung an sich ist ja nichts übles. Das führt nämlich dazu, dass man morgens nicht vom Regen durchnässt und hungrig aufwacht und bei der ersten daherkommenden neuen Grippevariante alle wie die Fliegen umfallen. Man muss sie aber auch beherrschen, und nicht ahnungslos daran herumpfuschen, um andere Interessen zu befriedigen, die im Endeffekt kontraproduktiv sind. Da sind wir wieder beim elenden Kapitalismus. Eine der wichtigsten Erkenntnisse von Karl Marx zu diesem Thema war wohl, dass es aufgrund der menschlichen Natur einfach keinen Sinn macht, dieses Thema vom Idealismus aus anzugehen. Die gefühlsduselige Romantik trägt in sich den Keim zu fürchterlichen Entwicklungen. Materialistisch betrachtet wird man den Kapitalismus nur durch etwas ersetzen können, was nachhaltig eine bessere Lebensqualität für alle garantiert. Hier kommt es allerdings wahrscheinlich darauf an, wie die Gesellschaft "Lebensqualität" definiert. Möglichst viele Nullen im Kontostand anzusammeln um beliebige Waren und Dienstleistungen zu kaufen ohne sich Gedanken zu machen ist als gesamtgesellschaftliches Ideal reichlich unbrauchbar, aber leider nachvollziehbar als individuelles Ziel höchst attraktiv. Da werden wir nicht so einfach rauskommen aus dem Spiel, denn man muss den Leuten da schon etwas Gleichwertiges oder Besseres als individuell erreichbare Perspektive bieten, sonst geht das schief.