RDaneelOliwaa schrieb am 02.10.2023 20:41:
Die eigentliche Frage ist doch: Hat die USA einen realistischen Plan für den Sieg?
Nein, das muss schon unterschieden werden.
Die Amerikaner können ihre Ziele einfach umformulieren, eine Niederlage Sieg nennen und wenn sie keinen Plan haben, eben einen neuen (und dann wieder den nächsten) entwerfen. So machen sie es immer. Ist ja nicht ihr Land.
Mir sind solche Winkelhaken eigentlich nur aus dem Kreml bekannt.
Die Ukrainer - also die derzeitige nationalistische Kaste, die das Sagen hat
Meines Wissens ist die Ukraine eine Demokratie, die sich an Europa orientiert. Kannst Du Deine Vorwürfe belegen?
- kann vom Endsieg nicht abrücken und hat daher auch keinen realistischen Plan, wenn man die Aussicht, dass die Krimbewohner schon mal die Koffer packen sollen und mit der EU-Mitgliedschaft dann alles besser wird, nicht als realistische Option ansieht.
Die Krim zurück holen und sich an Europa anschließen klappt doch ganz gut im Moment. Russland hat noch ein halbes Dutzend Flugzeuge für die Luftaufklärung und die müssen sie jetzt einsetzen um die Krim zu sichern. Die werden mangels Wartung nach und nach vom Himmel fallen was der Grund ist, warum Russland sie schont und das Getreideembargo nicht durchsetzt.
Die in den Augen der Dummen so arg gebeutelte Ukraine kann auch ohne Getreideabkommen über das schwarze Meer exportieren, und die "übermächtigen Russen mit ihren tollen Reserven" sind nicht in der Lage, das abzustellen.
Peinlich für Russland. Mindestens genauso peinlich wie der Treibstoffmangel.
Mit konnte übrigens noch keiner der Putinisten hier im Forum über den Verbleib der 7. und der 73. Russischen Luftlandedivisionen etwas sagen, die eigentlich bei Robotyne den Kessel von hinten schließen sollten. Die scheinen irgendwie verschwunden zu sein. Ohne große Schlacht einfach weg...
Die ukrainer redeten nur von drei aufgeriebenen Batallionen der Russen, von den zwei Divisionen fehlt jede Spur. Ein abgefackeltes Hauptquartier steht da noch in der Gegend herum.
Selensky hat sich per Dekret schon selbst aller Verhandlungsoptionen beraubt.
Das Dekret war eine demokratische Entscheidung des Parlaments. Selenski hat sie nur verlesen.
Putin hat durch die Annektion verfassungsrechtlich gar nicht mehr die Möglichkeit, auf Gebiete zu verzichten. Er hat Russland damit in eine ziemlich dumme Situation gebracht.
Eine Neujustierung auf realistische Ziele, einen neu formulierten "Teilerfolg" wird es so nicht geben, denke ich.
Das wird auch nicht notwendig sein. Russland schrumpft von Tag zu Tag. Die Wirtschaft ist am Boden, die Produktion ebenfalls, das einzige was noch funktioniert sind große Mäuler. Und die Auslandspropaganda, die läuft immer dann auf Hochtouren, wenn Putin Angst haben muss. So, wie jetzt.
Es ist daher sehr interessant und eine spannende Frage, wie die Ukraine damit umgehen wird, wenn ihr das Geld und die Waffen und sonstige Unterstützung ausgehen.
Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass das passiert, das verteidigte Gebiet ist von vitalem Interesse für Europa und die zukünftige billige Versorgung mit grünen Energien aus Zentralasien.
Die Art und Weise, wie die Nationalisten die Polen beschimpfen, geben einen Vorgeschmack. Die werden sich auch nicht so einfach beiseite schieben lassen. Das, was an Waffen da ist und die bereit sind, die zu verwenden, sind auf der kompromisslosen und phantastischen Seite.
Das Ziel heißt immer noch: Die Russen aus der Ukraine werfen. Daran ändert sich auch nichts.