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  • dengderengdengdeng

mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Re: Einer der verächtlich gemachten Friedensfreunde antwortet hier mal.

tzefix schrieb am 24.02.2023 04:55:

Wann ist es eigentlich genau geschehen, dass Pazifist oder "Friedensfreund" zum beleidigenden Schimpfwort wurde? Vielleicht sollten die Friedensfeinde mal darüber nachdenken.

Wo wird im Text ein "Friedensfreund" zum Schimpfwort gemacht? Nirgends.
Sie suhlen sich einfach nur im Selbstmitleid. Sie müssen akzeptieren, dass jemand anderer Meinung ist, ohne gleich Ihren Verfolgungswahn auszuleben.

Der Dreh- und Angelpunkt des vorliegenden Artikels ist die Unterstellung, dass Moskau den Krieg begonnen hätte, um "Grenzen zu verschieben". Das ist falsch. Moskau hat den Krieg begonnen, um die ukrainische Regierung durch Strohmänner zu ersetzen. Doch das ist fehlgeschlagen. Und um das Gesicht zu wahren, wurde dann die "Befreiung" von Teilen der Ukraine als Kriegsgrund nachgeschoben. Und damit erst das Verschieben von Grenzen.

Genau. Weil man ja der russischen Propaganda auch jedes Wort glauben kann.

Und nein, das hat mit der Annektion der Krim nichts zu tun. Die Krim wurde annektiert, um sie dem Zugriff des Westens zu entziehen, als die Ukraine eindeutig - insbesondere wirtschaftlich - westlich orientierte. ...

Der Westen war also auf die Krim aus? Echt jetzt? Wo haben Sie denn das her? Wohl auch von der Propaganda. Es lebe RT.

Nun kreisen wir die Frage ein, weshalb Moskau die Regierung in Kiev "enthaupten" wollte...

Der Zusammenbruch der Sowjetunion war ein gesellschaftlicher Zusammenbruch.

Blödsinn. Da ist ein korruptes, totalitäres Regime zusammengebrochen, das sein Land in der Steinzeit festgehalten hatte.

... ... ...

Aber auch dieses System ist ein System, welches die Mächtigen eben auch sehr gut an der Macht halten kann.

... im Osten nichts neues ...

Und nun kommt die Ukraine. Sie wird demokratisch und wendet sich dem Westen zu. Natürlich nicht, ohne dass der Westen massiv nachgeholfen hätte, aber das tut erstmal nichts zur Sache.

Klar. Wie kann der Westen nur Demokratie predigen, wo Kleptokratie herrscht. Das geht doch garnicht.

...

(Diese Angst vor der westlichen Gesellschaft bzw. deren Verlockungen ist auch der Grund, weshalb sie propagandistisch so sehr besonders über die sexuelle Schiene verächtlich gemacht wird. Lt. russischer Propaganda ist der Westen voller drogenkonsumierender, sexuell Abartiger, die Kinder vergewaltigen Da gibt es Bordelle mit Tieren und fast alle Jungs werden zu Mädchen umgebaut - und andersrum. Wohl wissend, dass diese Propaganda auch bei einem Teil unserer Bevölkerung fruchtet.)

Ach ja? Wer hat Ihnen zuletzt von Kinderbordellen erzählt ... in Deutschland? Das fruchtet also? Sind Sie noch zu retten?

DAS war der Auslöser des Ukraine-Krieges, zu diesem Zeitpunkt. Ein Angriff, um dieses System zu beseitigen bevor es durch Bündnisse mit dem Westen unangreifbar wird.

Und ich behaupte auch, dass dieser Angriff von Putin nicht über Jahre geplant war, sondern dass er unter Zeitdruck "aus der Hüfte geschossen" hat. Was ebenfalls die dilettantische Ausführung des ersten Angriffes erklärt.

Ääähm. Deshalb hat der gute alte Wladimir ja auch über einen Zeitraum von 20 Jahren massiv aufgerüstet, tausende von Panzern und Flugzeugen beschafft, Söldnerarmeen angeworben und Übungen zu Überfällen im Westen durchgeführt. Der Mann ist eine echte Friedenstaube. ;-)

Weiters behaupte ich auch, dass dem Westen - vornehmlich die USA - die Situation voll bewusst war.

D'accord. Die Amis haben die Invasion Monate vorher vorausgesagt.

Das Geschehen und die zu erwartenden Auswirkungen können an tausenden Menschen, die in diversen Think-Tanks beschäftigt sind, nicht vorbeigehen. Aber man wollte Russland in diese Auseinandersetzung treiben, weil es einen "gedeckten" Stellvertreterkrieg erlaubt.

Also der Westen war spitz auf einen Krieg und hat deshalb der Entwicklung in Russland zugesehen. Hmmm. Mal ne dumme Frage. Wie hätte man den Russland aufhalten sollen. Soweit ich in Erinnerung habe, haben sich die Außenminister von Amerika, und den meisten Europäischen Staaten in Moskau die Klinke in die Hand gegeben und das Desaster abzuwenden. Und sie wurden vollgelogen, verhöhnt, beleidigt und gedemütigt.

Ein Krieg, der Russland schwächt ohne dass die NATO direkt eingreifen muss und die Gefahr eines Atomkrieges gering ist. Und ganz nebenbei die Europäer wirtschaftlich ebenfalls schwächt. Denn die Stärke der europäischen Wirtschaft begründete sich durch den Zugriff auf billige Rohstoffe. Besonders aus Russland. Die USA kann sich so wieder ein paar Jahrzehnte an die Spitze der Weltmächte setzen.

Is ja alles ganz klar die Schuld von Washington.

Zurück zum "Friedensfreund". Wissen denn die Friedensfeinde, wie sie diese Kuh wieder vom Eis bekommen? Wie soll denn irgendwann ein Frieden überhaupt aussehen? Denn Eines ist klar. Russland kann nicht besiegt werden. Russland ist nicht Deutschland, das vor dem Ende des WK2 in Trümmer gebombt wurde und dann von den Alliierten durchkämmt wurde um die Rädelsführer zu verhaften und abzuurteilen. Nein, Russland bleibt unangetastet und kann jederzeit eskalieren oder deeskalieren, den Krieg einfrieren und kalt werden lassen und bei Gelegenheit wieder heiß. Wie lange soll der Westen hier die Kosten und die Auswirkungen tragen?

In jedem Fall kann man nicht zusehen, wie eine mordende und Vergewaltigende Armee durch ein Nachbarland zieht und gestärkt einen Krieg mit der NATO anfängt. So dämlich kann man nicht sein.

Und dann noch eine ganz andere Frage vom Friedensfreund: Wieviele Menschenleben ist so ein abstraktes Gebilde wie ein Staat wert? Wieviele müssen sterben, bis man sagt "Wir können auch als Russen überleben. Dann sind wir vielleicht unterdrückt, aber immerhin am Leben." Tote genießen ihre Freiheit, um die sie gekämpft haben nicht.

Sicher. Es gibt aber auch die, die nicht in einem totalitären Staat leben wollen und dafür zu kämpfen bereit sind. Sie scheinen ja kein Problem damit zu haben, Opfer eines Progroms zu werden oder ihre Tochter beim russischen Kommandanten vorbeizubringen. Die soll sich nicht so anstellen. Hauptsache ist, sie ist am Leben und man muss nicht kämpfen.

Wann haben wir aufgegeben, das menschliche Leben als höchstes Gut zu betrachten?

Fragen Sie das die Russen.

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