Katrin_W schrieb am 23.02.2023 23:52:
Es gab einen unterschriftsreifen Friedensvertrag - es gab keinerlei Gebietsansprüche Russlands (außer der Krim), sondern andere Verhandlungsergebnisse, mit denen die Ukraine sehr gut hätte leben können. Die USA und Großbritannien aber haben Selenskij klargemacht, dass man auf eine militärische Lösung setze und der Frieden von diesen Staaten nicht mitgetragen wird. April 2022. Ob die Staatsführer da auch nur einen Gedanken an die ukrainische Bevölkerung verschwendet haben?
Sie meinen die Erzählungen Naftani Bennetts?
Falls ja, 1-2 Gedanken dazu:
Es sind seine Interpretationen der Ereignisse von vor fast einem Jahr. Wenn seine Wahrnehmungen halbwegs den Tatsachen entsprachen, dann gab es nach anfänlicher Verhandlungsbereitschaft des Westens später keine solche Verhandlungsbereitschaft mehr. Ich meine, im zeitlichen Kontext Butscha gelesen zu haben, der Ort, den die Ukraine zurückeroberte und in dem wohl aller Wahrscheinlichkeit nach eine Häufung von Kriegsverbrechen durch die Russen begangen wurden.
Zu diesem Zeitpunkt war die russische Offensive gescheitert und die Ukraine konnte Teile des zuvor besetzten Staatsgebietes wieder befreien.
Es wäre für mich jetzt kein Skandal ersten Ranges, wenn man zum damaligen Zeitpunkt nicht mit dem Aggressor verhandeln wollte.
Und auch rückwirkend betrachtet hielte ich es für eine Opfer-Täter-Umkehr, wenn wir dem Westen und der Ukaine jetzt die Schuld an den Opfern des russischen Angriffskrieges zuweisen, nur weil zu einem bestimmten Zeitpunkt keine Verhandlungen geführt wurden. Die Schuld hat der Aggressor. Russland hätte zu jedem Zeitpunkt innerhalb des letzten Jahres das Morden beenden können, die Ukarine/der Westen konnte das nicht.