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  • J.Creutzfeld

mehr als 1000 Beiträge seit 31.05.2001

Re: Nicht schlecht gegeben, doch die Realität hat andere Regeln

Niccus schrieb am 23.02.23 18:49:

Darum, als Anerkennung der Realität, nicht von Rechts wegen, wäre man gut beraten, endlich mit den Russen zu reden. Mit "Frieden" im eigentlichen Sinne hat das allerdings nichts zu tun. Statt von einem "Manifest für Frieden" zu fabulieren sollte man lieber gleich "Manifest gegen die Wirklichkeitsverweigerung" sagen. Das wäre ehrlicher.

Die Wirklichkeitsverweigerung sehe ich bei dir. Mit der Aufkündigung des News-Start-Vertrages und dem Rest seiner Rede hat Putin erneut klar gemacht, dass ab sofort das Recht des Stärkeren gilt. Es geht ihm um eine Neugestaltung der Weltordnung mit Russland als Führungsmacht in Europa. Seine Methoden sind Erpressung, Destabilisierung, und Waffengewalt.

Was will man da reden? Das fragt sich auch Putin und verweigert Verhandlungen oder setzt vollkommen lächerliche Vorbedingungen (keine Nato in Ost-Europa). Gerade ist Erdogan gescheitert, Verhandlungen in Gang zu bringen.

Die Wirklichkeit ist: Wir können Putin geben was er will - und er wird immer mehr wollen. Oder wir halten dagegen und bleiben unterhalb der Schwelle zum Atomkrieg. Die Einhaltung der Grenzen ist nicht nur juristisch. Sie ist der Minimalkonsens, der die Staaten davon abhält, sich gegenseitig zu vernichten. Wenn der Grundsatz fällt, dann gebe ich der Zivilisation keine 50 Jahre mehr.

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