Dank auch für die Richtigstellung.
Allerdings kann sich dann auch Russland nicht darauf berufen, dass sie ein "Recht" auf etwas hätten. So aber stellen sie es dar. Sozusagen Krieg als zwingende Konsequenz aus einer mehr behaupteten als wirklich beweisbaren Ungerechtigkeit heraus.
Und genau darum geht es mir: Russland sieht zwei große Akteure auf dem Globus und glaubt, diese müssten die Regeln unter sich ausmachen. Und wenn einer nicht mitspielt, natürlich die Gegenseite, dann wäre das Rechtsbruch. Ich denke nicht, dass dies lügenhaft geschieht. Die denken das wirklich.
Aber genau das ist eben falsch. Dieses Regelwerk, nachdem die zwei Stärksten bestimmen, was Recht und Unrecht ist, basiert auf Phantasie. Die meisten (vielleicht nicht alle) westlichen Staaten haben sich freiwillig zu den USA postiert. Jeder hat seine Gründe dafür, schon klar. Aber die USA bzw. die NATO dürfen zurecht behaupten, sehr viele Staaten zu vertreten, wohingegen das für Russland nicht gilt. Es ist eben doch einer gegen viele, auch wenn die USA unbestreitbar die Stärksten davon sind.
Wie gesagt: Alles unabhängig davon, dass halt am Ende doch das Recht des schlimmsten Aggressors zählt. Nur wer Recht auch durchsetzen kann, hat Recht. Ein "ewiges" Recht im metaphysischen Sinn ist einfach Blödsinn und führt zu praktischen Fehlentscheidungen, wenn sich einer darauf beruft.