Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 23.02.2023 23:15:
... dass du in 60 Jahren kein Update mehr gekriegt hast. Landgestützte ICBM's sind schon seit der Einführung von SSBMs keine strategische Grösse mehr. Die gelten höchstens noch als Honeypot, weil die Basen bekannt sind, und damit Erstschlagskapazität binden.
Dieses merkwürdige Geschacher um Vorwarnzeiten ist seit den 60er Jahren obsolet. Das interessiert höchstens noch die Wahnsinnigen im Kreml TV, die öffentlichkeitswirksam ihren staatlich geförderten Nuklearfetischismus pflegen dürfen.
Die Welt ist nicht so unterkomplex, wie du sie malst:
1. Nehmen wir mal der Einfachheit halber an, es gäbe nur 2 Seiten (USA und RF) und beide würden erklären (und ganz gewiss wollen) dass sie keinen Erstschlag vorhaben.
2. Dann müssten sie sich darauf konzentrieren, zu einem Gegenschlag glaubhaft fähig zu sein, falls die Gegenseite, was den Erstschlag angeht, gelogen hat.
3. Wie man allerdings unterscheiden können soll, ob das "Verteidigungspotential" auf eine ausreichende Zweitschlagsfähigkeit orientiert ist oder viel mehr nach einem eigenen Erstschlag, den Zweitschlag der Gegenseite neutralisieren versuchen will, ist wohl alles andere als offensichtlich.
4. Raketenabwehrschirme sind genau die Mittel, die sowohl gegen einen Gegnerischen Erstschlag wie auch gegen einen gegnerischen Zweitschlag gerichtet sein können.
5. Weil das bereits eine gewisse Komplexität bedeutet, erinnere ich dann noch einmal, dass die Welt nicht so wie unter 1 ist sondern es noch eine Menge weiterer Kernwaffenmächte gibt:
GB, F, CN, IN, PA, IS, NK
Und weil das nicht reicht, auch wenn es gegen den Kernwaffensperrvertrag verstösst gibt es noch Staaten mit "Teilhabe" wie D, TK, IT, NL, BE
Habe ich jemanden vergessen?
Und nun noch ganz zum Schluss:
Wer anfängt, bietet dem Gegner leere ICBM Silos/Startgeräte. Sie bleiben durchaus strategische Angriffswaffen, wenn mobil auch Zweitschlagswaffen.