> Es ist doch kein Zufall, daß die Probleme in den ehemaligen
> Bürgerkriegsländern Guatemala und El Salvador größer sind als in
> stets friedlichen Ländern wie Costa Rica oder Panama:
> Fortsetzung der Bürgerkriege in gewaltverseuchten Gesellschaften, die
> zudem nach wie vor mit hohem Bevölkerungswachstum zu kämpfen haben.
Da gebe ich Dir zu 100% Recht. Bürgerkriege - ja Kriege überhaupt -
führen immer zu Verrohung und Senkung der Hemmschwelle für Gewalt. Je
länger das dauert, desdo mehr Jugendliche wachsen in so einem Umfeld
auf und kennen nichts anderes als Gewalt um Konflikte zu lösen. In
einem solchen Umfeld kann man nicht sinnvoll arbeiten und handeln,
was zur Folge hat, daß die wirtschaftliche Aktivität erlahmt,
Arbeits- und Perspektivlosigkeit sich breit machen und der
Teufelskreis in eine neue Runde geht.
> Der Neoliberalismus, der ja den darwinistischen Überlebenskampf zur
> Quelle des Fortschritts stilisiert, fördert selbstverständlich den
> jetzigen Bürgerkrieg, ebenso wie das konservativ-militaristische
> Glaubensbekenntnis, daß gegen Probleme jedweder Art entfesselte
> Gewalt das richtige Mittel ist.
Das greift zu kurz und ist zu einseitig. Die Bürgerkriege in Mittel-
und Südamerika gehen nicht zu 100% auf das Konto des Westens. Die
Sowjetunion und ihre Vasallen (wie z.B. die DDR oder - oft vergessen
- die CSSR) hatten massiv Geld und Berater in die Region geschickt,
um kommunistische Regime vor der Haustür der USA zu implementieren.
Das hatte überhaupt nichts mit den Leuten da zu tun - es war ein
reiner, machtpolitischer Schachzug. Interessant ist, daß mit einer
Ausnahme alle lateinamerikanischen Guerrillas in den 90er Jahren
aufgeben mußten und Frieden schlossen. Somit ist wenigstens die Basis
für eine positive Entwicklung gelegt.
> > die Positionen selbst ernannter Gutmenschen.
>
> Was soll das, jeden, der sich für Frieden und Gerechtigkeit
> engagiert, einen "selbst ernannten Gutmenschen" zu nennen?
> Im übrigen ist das immer noch besser, als ein erwiesenes Arschloch zu
> sein. (Nicht gegen dich gemünzt.)
Nichts gegen Leute, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen.
Das Wort "Gutmensch" bezeichnet aber jemanden mit einem festen,
eindimentionalem und durch Fakten nicht zu erschütternden Weltbild.
Der Gutmensch kennt immer nur "Gut" (Fidel Castro, "sozial"transfer,
die Sowjetunion, das Gute in der DDR, die EU) und "Böse" (USA,
Neoliberale, im Geschichtsbild: Deutsche, Markt, Kapital) Daran hat
sich die Welt zu ortientieren, die Gegenseite hat in diesem Weltbild
keine Argumente sondern nur Schutzbehauptungen.
Eine derartiges Denkmodell trägt nicht dazu bei, komplexe
Sachverhalte, wie es solche Konflikte nun mal sind, auch nur zu
erkennen, geschweige denn zu einer Lösung beizutragen. Gutmenschen
sind somit immer Teil des Problems, nicht der Lösung.
Conrad
> Bürgerkriegsländern Guatemala und El Salvador größer sind als in
> stets friedlichen Ländern wie Costa Rica oder Panama:
> Fortsetzung der Bürgerkriege in gewaltverseuchten Gesellschaften, die
> zudem nach wie vor mit hohem Bevölkerungswachstum zu kämpfen haben.
Da gebe ich Dir zu 100% Recht. Bürgerkriege - ja Kriege überhaupt -
führen immer zu Verrohung und Senkung der Hemmschwelle für Gewalt. Je
länger das dauert, desdo mehr Jugendliche wachsen in so einem Umfeld
auf und kennen nichts anderes als Gewalt um Konflikte zu lösen. In
einem solchen Umfeld kann man nicht sinnvoll arbeiten und handeln,
was zur Folge hat, daß die wirtschaftliche Aktivität erlahmt,
Arbeits- und Perspektivlosigkeit sich breit machen und der
Teufelskreis in eine neue Runde geht.
> Der Neoliberalismus, der ja den darwinistischen Überlebenskampf zur
> Quelle des Fortschritts stilisiert, fördert selbstverständlich den
> jetzigen Bürgerkrieg, ebenso wie das konservativ-militaristische
> Glaubensbekenntnis, daß gegen Probleme jedweder Art entfesselte
> Gewalt das richtige Mittel ist.
Das greift zu kurz und ist zu einseitig. Die Bürgerkriege in Mittel-
und Südamerika gehen nicht zu 100% auf das Konto des Westens. Die
Sowjetunion und ihre Vasallen (wie z.B. die DDR oder - oft vergessen
- die CSSR) hatten massiv Geld und Berater in die Region geschickt,
um kommunistische Regime vor der Haustür der USA zu implementieren.
Das hatte überhaupt nichts mit den Leuten da zu tun - es war ein
reiner, machtpolitischer Schachzug. Interessant ist, daß mit einer
Ausnahme alle lateinamerikanischen Guerrillas in den 90er Jahren
aufgeben mußten und Frieden schlossen. Somit ist wenigstens die Basis
für eine positive Entwicklung gelegt.
> > die Positionen selbst ernannter Gutmenschen.
>
> Was soll das, jeden, der sich für Frieden und Gerechtigkeit
> engagiert, einen "selbst ernannten Gutmenschen" zu nennen?
> Im übrigen ist das immer noch besser, als ein erwiesenes Arschloch zu
> sein. (Nicht gegen dich gemünzt.)
Nichts gegen Leute, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen.
Das Wort "Gutmensch" bezeichnet aber jemanden mit einem festen,
eindimentionalem und durch Fakten nicht zu erschütternden Weltbild.
Der Gutmensch kennt immer nur "Gut" (Fidel Castro, "sozial"transfer,
die Sowjetunion, das Gute in der DDR, die EU) und "Böse" (USA,
Neoliberale, im Geschichtsbild: Deutsche, Markt, Kapital) Daran hat
sich die Welt zu ortientieren, die Gegenseite hat in diesem Weltbild
keine Argumente sondern nur Schutzbehauptungen.
Eine derartiges Denkmodell trägt nicht dazu bei, komplexe
Sachverhalte, wie es solche Konflikte nun mal sind, auch nur zu
erkennen, geschweige denn zu einer Lösung beizutragen. Gutmenschen
sind somit immer Teil des Problems, nicht der Lösung.
Conrad