jaho schrieb am 8. Juli 2005 9:57
...
> > > Es gilt nicht das Recht des stärkeren, sondern bestimmte Regeln. Die
> > > einzige Aufgabe des Staates ist diese Regeln zu überwachen. Zu diesen
> > > Regeln gehören übrigens auch Kartellgesetze. Adam Smith war sogar für
> > > eine Erbschaftssteuer von 100%. Die Konzentration des Kapitals in
> > > Form von Monopolen oder ähnlichem muss nach 'kapitalistischer Lehre'
> > > verhindert nicht begünstigt werden.
>
> > Das mag ja in der Theorie alles gut und schön sein, aber in der
> > Praxis erkaufen sich sie Konzerne einfach den politischen Einfluß
>
> Das ist nicht weniger Spekulation, eher mehr, als die Aussage des
> Vorposters. Du vermengst hier egoistische Motive mit dem
> Liberalismus, der nur dann existieren kann, wenn er (der Staat)
> Regeln, wie vom Vorposter aufgezeigt, für das wirtschaftliche
> Zusammenspiel entwirft und auf deren Einhaltung achtet.
Das hat mit Spekulation nichts zu tun, nur mit der Perspektive:
Während ich von der herrschenden Praxis ausgehe, geht der Vorposter
von der Theorie aus. Und wie ich schon sagte: In der Theorie ist das
alles gut und schön, aber in der Praxis funktioniert es leider nicht.
Das hat der Kapitalismus übrigens auch mit dem Kommunismus gemeinsam.
:-)
>
> > > Der Faschismus ist das genaue Gegenteil davon. Beim Kapitalismus
> > > steht der einzelne im Mittelpunkt, beim Faschismus das Volk. Der
> > > Faschismus gleicht vielmehr dem Kommunismus als dem Kapitalismus.
> >
> > Dieses Märchen glaubst Du doch nicht im Ernst?
>
> Warum nennst Du das Märchen, forderst aber selber für Deine Aussagen
> Ernsthaftigkeit ein?
Weil das wirklich ein Märchen ist. Sowohl beim Kapitalismus als auch
beim Faschismus steht nicht das Volk, sondern das Kapital im
Mittelpunkt. Der einzige Unterschied ist, daß beim Kapitalismus das
Kapital noch dezentral verteilt ist, während es beim Faschismus
konzentriert die Macht ausübt.
> Ausserdem lese ich hier von Dir ja auch gar
> keinen Widerspruch:
>
> > Die sogenannten
> > "Wirtschaftsführer" hatten im Nationalsozialismus deutlich mehr
> > Einfluß auf die Politik als das Volk, und auch Mussolini hat sich
> > ausdrücklich zur Einheit von Staat und Wirtschaft bekannt und der
> > Wirtschaft damit die Priorität eingeräumt.
>
> Du sagst es, Einheit von Staat (Volk) und Wirtschaft. Aber das _ist_
> doch auch gerade ein Merkmal des Kommunismus, der mit den Mitteln der
> Planwirtschaft und der staatlichen Betriebe diese Einheit herstellt.
Die Gleichsetzung von Volk und Staat ist unzulässig, wenn sich
wirtschaftliche Kräfte den Staat zur Beute gemacht haben. Das Gleiche
gilt übrigens auch, wenn kommunistische Kader den Staat erbeutet
haben und mit seiner Hilfe das Volk terrorisieren.
>
> > Die treibende Kraft hinter den Diktatoren war immer die Wirtschaft,
>
> Wer denn sonst? Es geht beim Menschen immer um Macht und Einfluss.
> Wer hat, der will mehr und sucht Einfluss. Die "Wirtschaft" ist KEIN
> homogenes Gebilde, kein Subjekt, das selber denkt. Dahinter steht der
> (gierige) Mensch.
Aber erstens ist nicht jeder Mensch gierig und zweitens hat nicht
jeder Mensch Einfluß auf politische Entscheidungen. So einfach ist es
also nicht. Man kann die Sklaven nicht für die Entscheidungen der
Herren haftbar machen.
>
> > Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Kapitalismus und
> > Faschismus sind wie Brüder, wobei der Faschismus der größere von
> > beiden ist.
>
> Alle -Ismen sind demnach Brüder, oder? Du kannst so nicht wegreden
> und Du hast es nicht gemacht, die Aussage des Vorposters (s.o.). Du
> bist auch nicht weiter auf die Gemeinsamkeiten zwischen Kapitalismus
> und Faschismus eingegangen, Deine Hinweise auf Monopole reichen
> hierfür nicht, hat doch der Vorposter extra anerkannt, dass im
> Liberalismus (aka Kapitalismus) Regeln herrschen müssen, eben genau
> UM die freie Wirtschaft (und eben NICHT die staatliche) am
> Funktionieren zu halten.
Ich habe nicht gesagt, daß es falsch ist, Regeln für die Wirtschaft
aufzustellen. Ich habe nur konstatiert, daß es in der Praxis nicht
funktioniert. Und die Zusammenhänge zwischen Kapitalismus und
Faschismus dürften für jedermann so offensichtlich sein, daß es sich
eigentlich nicht lohnt, darüber zu streiten.
Schönen Tag wünscht
Basisdemokrat
...
> > > Es gilt nicht das Recht des stärkeren, sondern bestimmte Regeln. Die
> > > einzige Aufgabe des Staates ist diese Regeln zu überwachen. Zu diesen
> > > Regeln gehören übrigens auch Kartellgesetze. Adam Smith war sogar für
> > > eine Erbschaftssteuer von 100%. Die Konzentration des Kapitals in
> > > Form von Monopolen oder ähnlichem muss nach 'kapitalistischer Lehre'
> > > verhindert nicht begünstigt werden.
>
> > Das mag ja in der Theorie alles gut und schön sein, aber in der
> > Praxis erkaufen sich sie Konzerne einfach den politischen Einfluß
>
> Das ist nicht weniger Spekulation, eher mehr, als die Aussage des
> Vorposters. Du vermengst hier egoistische Motive mit dem
> Liberalismus, der nur dann existieren kann, wenn er (der Staat)
> Regeln, wie vom Vorposter aufgezeigt, für das wirtschaftliche
> Zusammenspiel entwirft und auf deren Einhaltung achtet.
Das hat mit Spekulation nichts zu tun, nur mit der Perspektive:
Während ich von der herrschenden Praxis ausgehe, geht der Vorposter
von der Theorie aus. Und wie ich schon sagte: In der Theorie ist das
alles gut und schön, aber in der Praxis funktioniert es leider nicht.
Das hat der Kapitalismus übrigens auch mit dem Kommunismus gemeinsam.
:-)
>
> > > Der Faschismus ist das genaue Gegenteil davon. Beim Kapitalismus
> > > steht der einzelne im Mittelpunkt, beim Faschismus das Volk. Der
> > > Faschismus gleicht vielmehr dem Kommunismus als dem Kapitalismus.
> >
> > Dieses Märchen glaubst Du doch nicht im Ernst?
>
> Warum nennst Du das Märchen, forderst aber selber für Deine Aussagen
> Ernsthaftigkeit ein?
Weil das wirklich ein Märchen ist. Sowohl beim Kapitalismus als auch
beim Faschismus steht nicht das Volk, sondern das Kapital im
Mittelpunkt. Der einzige Unterschied ist, daß beim Kapitalismus das
Kapital noch dezentral verteilt ist, während es beim Faschismus
konzentriert die Macht ausübt.
> Ausserdem lese ich hier von Dir ja auch gar
> keinen Widerspruch:
>
> > Die sogenannten
> > "Wirtschaftsführer" hatten im Nationalsozialismus deutlich mehr
> > Einfluß auf die Politik als das Volk, und auch Mussolini hat sich
> > ausdrücklich zur Einheit von Staat und Wirtschaft bekannt und der
> > Wirtschaft damit die Priorität eingeräumt.
>
> Du sagst es, Einheit von Staat (Volk) und Wirtschaft. Aber das _ist_
> doch auch gerade ein Merkmal des Kommunismus, der mit den Mitteln der
> Planwirtschaft und der staatlichen Betriebe diese Einheit herstellt.
Die Gleichsetzung von Volk und Staat ist unzulässig, wenn sich
wirtschaftliche Kräfte den Staat zur Beute gemacht haben. Das Gleiche
gilt übrigens auch, wenn kommunistische Kader den Staat erbeutet
haben und mit seiner Hilfe das Volk terrorisieren.
>
> > Die treibende Kraft hinter den Diktatoren war immer die Wirtschaft,
>
> Wer denn sonst? Es geht beim Menschen immer um Macht und Einfluss.
> Wer hat, der will mehr und sucht Einfluss. Die "Wirtschaft" ist KEIN
> homogenes Gebilde, kein Subjekt, das selber denkt. Dahinter steht der
> (gierige) Mensch.
Aber erstens ist nicht jeder Mensch gierig und zweitens hat nicht
jeder Mensch Einfluß auf politische Entscheidungen. So einfach ist es
also nicht. Man kann die Sklaven nicht für die Entscheidungen der
Herren haftbar machen.
>
> > Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Kapitalismus und
> > Faschismus sind wie Brüder, wobei der Faschismus der größere von
> > beiden ist.
>
> Alle -Ismen sind demnach Brüder, oder? Du kannst so nicht wegreden
> und Du hast es nicht gemacht, die Aussage des Vorposters (s.o.). Du
> bist auch nicht weiter auf die Gemeinsamkeiten zwischen Kapitalismus
> und Faschismus eingegangen, Deine Hinweise auf Monopole reichen
> hierfür nicht, hat doch der Vorposter extra anerkannt, dass im
> Liberalismus (aka Kapitalismus) Regeln herrschen müssen, eben genau
> UM die freie Wirtschaft (und eben NICHT die staatliche) am
> Funktionieren zu halten.
Ich habe nicht gesagt, daß es falsch ist, Regeln für die Wirtschaft
aufzustellen. Ich habe nur konstatiert, daß es in der Praxis nicht
funktioniert. Und die Zusammenhänge zwischen Kapitalismus und
Faschismus dürften für jedermann so offensichtlich sein, daß es sich
eigentlich nicht lohnt, darüber zu streiten.
Schönen Tag wünscht
Basisdemokrat