"Warum die russische Feuerpause eine schlechte Nachricht ist", so überschreibt Margit Hufnagel einen Kommentar in der Augsburger Allgemeinen. Nach ihrer Auffassung spiele die Feuerpause (incl. Evakuierung der Zivilisten) "Putin in die Hände", denn der "erbitterte Widerstand der Zivilisten, könne das Vorankommen der russischen Armee erschweren".
Diese Parolen erinnern an die letzten Wochen des 2. Weltkriegs, als in zu Festungen erklärten Städten, Stadtkommandanten und NS-Funktionäre die Evakuierung der zivilen Bevölkerung lange verzögerten. Sinnlos wurden noch viele Opfer des Krieges.
Bei solch menschenverachtendem Zynismus fragt man sich auch, ob die Trauer und Empörung über das Leid der Menschen nicht nur Fassade sind und sich dahinter nichts anderes verbirgt, als Russland und Putin mit dramatischen Opferzahlen und -bildern weltweit zu diskreditieren.