... gerade im gehobenen Mittelstand entscheidet in Griechenland nicht der Vater in Weinlaune bei der Parea mit Handschlag, wo die Reputation der Familien schon zueinender passen muss und man die matriarchalischen Eigentumsverhältnisse an Grund und Haus nicht jedem in den Rachen schmeißt. Bildung wär schön, Beamter wird bevorzugt und wenn der Babi des Bräutigams ein angesehener Offizier war, hilft das auch.
Babi kann vielleicht den Dicken im Kafenio machen, aber zu Hause hat er eher weniger zu sagen, weil ihm das zu Hause ja nicht gehört, sondern der Mama, die auch noch das Haus ihrer Mama und ihrer Jaja geerbt hat und das Land hier und im Nachbardorf und die Olivenbäume darauf.
Die Mama guckt, was so passen könnte und die Tochter guckt so 5 bis 10 Jahre, was davon passen könnte, so lange halt, bis der Prachtbau fertig ist, den sie als Mitgift zur Hochzeit bekommt und, du ahnst es schon, der wieder ihr gehört und nicht dem Mann, den Mama und Tochter am Ende für gut empfunden haben.
;-)
Nein, du hast ja recht, all diese soziokulturellen Feinheiten können nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Griechenland der Mensch gesehen wird und Politiki eben Politiki ist und man sich fetzen kann ohne Ende und trotzdem bei der nächsten Parea wieder gemeinsam Lieder singt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.04.2022 19:08).