Bis heute ist der Artikel "Что Россия должна сделать с Украиной", der am 5.4.2022 (genau nach der Entdeckung der Gräueltaten von Butscha) veröffentlicht wurde, auf der Website von RIA Novosti online.
https://ria.ru/20220403/ukraina-1781469605.html
Es lohnt sich, ihn zu lesen, denn nie hat die Staatspresse, die in Russland etwa so unabhängig ist wie das Neue Deutschland unter Honecker, deutlicher gemacht, welches Schicksal Putin der Ukraine zugedacht hat. Das beantwortet auch die Frage, ob "der Preis zu hoch sein wird".
Da ja viele unserer Russlandversteher kein Russisch können, hier einige Auszüge:
Auch ein bedeutender Teil der Masse des Volkes, die passiven Nazis, die Komplizen des Nazismus, sind schuldig. Sie haben die Nazi-Macht unterstützt und geduldet. [...] Die weitere Entnazifizierung dieser Masse der Bevölkerung besteht in der Umerziehung, die durch ideologische Unterdrückung (Suppression) der nationalsozialistischen Einstellungen und strenge Zensur erreicht wird: nicht nur im politischen Bereich, sondern notwendigerweise auch in Kultur und Bildung.
Die Entnazifizierung kann nur vom Sieger durchgeführt werden, was (1) seine bedingungslose Kontrolle über den Entnazifizierungsprozess und (2) die Macht, diese Kontrolle zu gewährleisten, voraussetzt. In dieser Hinsicht kann das Land, das entnazifiziert wird, nicht souverän sein. Der entnazifizierende Staat - Russland - kann bei der Entnazifizierung nicht von einem liberalen Ansatz ausgehen. Die Ideologie des Entnazifizierers kann von der schuldigen Partei, die entnazifiziert wird, nicht in Frage gestellt werden.
Der Zeitrahmen für die Entnazifizierung kann auf keinen Fall kürzer sein als eine Generation, die unter den Bedingungen der Entnazifizierung geboren werden, wachsen und reifen muss.
Der Ukronazismus stellt nicht weniger, sondern eine größere Bedrohung für die Welt und Russland dar als Hitlers deutscher Nationalsozialismus.
Der Name "Ukraine" kann offenbar nicht als Titel eines vollständig entnazifizierten Staatsgebildes in dem vom Naziregime befreiten Gebiet beibehalten werden. Die neu geschaffenen Volksrepubliken im nazifreien Raum müssen und werden aus der Praxis der wirtschaftlichen Selbstverwaltung und der sozialen Wohlfahrt, der Wiederherstellung und Modernisierung der Lebensgrundlagen der Bevölkerung erwachsen. Ihr politischer Anspruch kann in der Tat nicht neutral sein - die Wiedergutmachung der Schuld gegenüber Russland, weil es als Feind behandelt wurde, kann nur in Abhängigkeit von Russland in den Prozessen des Wiederaufbaus, der Wiederbelebung und der Entwicklung realisiert werden. Es darf keinen "Marshallplan" für diese Gebiete geben. Es kann keine "Neutralität" im ideologischen und praktischen Sinne geben, die mit einer Entnazifizierung vereinbar wäre. [...] Die Entnazifizierung wird unweigerlich eine Ent-Ukrainisierung sein - eine Absage an die groß angelegte künstliche Aufblähung der ethnischen Komponente der Selbstidentifikation der Bevölkerung in den Gebieten der historischen Malorossija und Noworossija, die von den sowjetischen Behörden begonnen wurde.
Anders als etwa Georgien oder die baltischen Staaten ist die Ukraine, wie die Geschichte gezeigt hat, als Nationalstaat unmöglich, und der Versuch, einen solchen "aufzubauen", führt natürlich zum Nationalsozialismus. Das Ukrainertum ist eine künstliche antirussische Konstruktion, die keinen eigenen zivilisatorischen Inhalt hat, ein untergeordnetes Element einer fremden und entfremdeten Zivilisation.
Es ist unwahrscheinlich, dass die "katholische Provinz" (Westukraine, die fünf Regionen umfasst) zu den pro-russischen Gebieten gehört. Die Ausschlusslinie wird jedoch erfahrungsgemäß gefunden werden. Dahinter wird eine russlandfeindliche, aber zwangsneutrale und entmilitarisierte Ukraine verbleiben, in der der Nazismus aus formalen Gründen verboten ist. Russlandhasser werden dorthin gehen. Die Garantie dafür, dass diese Rest-Ukraine neutral bleibt, sollte die Androhung einer sofortigen Fortsetzung der Militäroperation sein, wenn die oben genannten Anforderungen nicht erfüllt werden. Dies würde wahrscheinlich eine ständige russische Militärpräsenz auf dem Gebiet der Ukraine erfordern. Von der Ausschlusslinie bis zur russischen Grenze wäre das Gebiet der potenziellen Integration in die russische Zivilisation, die ihrem Wesen nach antifaschistisch ist.