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Avatar von hdwinkel
  • hdwinkel

mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2012

Was ist überhaupt der Preis?

Eines ist eklatant anders als in den Kriegen bisher. Das Verhältnis der getöteten Militärs zu Zivilisten betrug in den Kriegen seit 1945 weltweit etwa 1 zu 9, also auf einen getöteten Militär kamen in der Regel 9 getötete Zivilisten.
Nach UN Zahlen hat es in der Ukraine bisher etwa 10.000 tote Zivilisten gegeben, denen nach Schätzungen verschiedener Militärexperten mindestens 100.000 getötete Soldaten gegenüberstehen, also quasi eine Umkehrung der sonst üblichen Zahlen, selbst wenn man die Anzahl der getöteten Zivilisten als zu niedrig einschätzt.
Gleichzeitig sieht man Bilder aus Kiew und Odessa, ja selbst aus Orten, die nicht mal 50 km von der Front entfernt liegen ein reges gesellschaftliches Leben, mit Restaurantbesuchen, Strandszenen usw.
Zerstörte Städte gibt es nur dort, wo der Krieg unmittelbar wütete, jedenfalls nicht durch Flächenbombardements, um die Bevölkerung zu demoralisieren.

Das lässt die Frage aufkommen, wie wird der Krieg denn in der Ukraine selbst überhaupt erlebt? Wenn man nicht selbst das Pech hat, Soldat sein zu müssen?
Ist der Krieg ggf. für viele zur Selbstverständlichkeit geworden, mit der man eigentlich wie bei uns nicht so viel zu tun hat und deshalb das Interesse an einem Ende eher abstrakt und damit nicht dringend wahrgenommen wird?

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