Vielleicht sollte man sich die Sache mal so herum überlegen, dann wird auch eher klar, in welchen Sphären des Wahnsinns man sich da bewegt.
"whatever it takes"
Das mag zwar gut klingen, also die totale Bereitschaft bekunden, einer "guten" Sache unbedingt zur Durchsetzung zu verhelfen.
Wenn man diesen Spruch aber ernst nimmt, dann sieht es etwas anders aus.
Unterstützung ist leicht zu haben, wenn man den Preis nicht nennt. "whatever it takes" kennt keine Grenze, keine Bedingungen, keinen Preis, der vielleicht zu hoch ist. Wenn man aber ein "Preisschild" an die Sache hängen würde, käme manch Bürger schnell ins Überlegen, ob dieser Preis angemessen ist, und ob er ihn zahlen möchte. Klar, dass das also unterbleibt.
Nehmen wir einmal an, Frau Baerbock würde Klartext reden, und statt moralischer Phrasen einmal die tatsächlichen Kosten benennen, die anfallen, und die sie bereit ist zu zahlen - bzw. zahlen zu lassen.
Nehmen wir einmal an, Herr Selensky würde offen aussprechen, wie viele Soldaten er zu opfern bereit wäre, um die Krim zurückzuerobern. Es ist eben eine ganz andere Sache, ob man Entschlossenheit und Patriotismus demonstriert, wenn man von den Kriegszielen nicht abrücken will, und z.B. auf der Wiedereroberung der Krim besteht. Oder ob man konkrete Zahlen an menschlichen Verlusten benennt, die man bereit ist für dieses Ziel zu zahlen. Letzteres klingt dann nicht mehr so toll - finde ich.
Und diejenigen, die für eine Eskalation des Krieges sind, die unbedingt den Sieg erzwingen wollen, finden das offenbar auch: sie nennen keinen Preis.
Man sollte sich also fragen, was man selber als Preis für noch angemessen hält, und ab wann man Anstand von den Zielen nehmen würde. Und sich dann überlegen, warum solche Preise nicht offen kommuniziert werden. Also im Sinne der Transparenz, dass der Bürger auch weiß, wofür er sich begeistern soll, was da an Opfern auf ihn oder andere zukommt.