Niccus schrieb am 07.06.2024 19:12:
Vielleicht drücke ich mich ein bisschen zu absolut aus. Tut mir leid.
Was ich sagen will: Meiner Meinung nach steht Russland auf fast jeder Ebene besser da als die Ukraine: Russland hat mehr Ressourcen, mehr Soldaten, ebenbürtige oder bessere Waffen, vor allem mehr Waffen und Atomwaffen. Nachteil der Russen: Sie haben Westeuropa und die USA gegen sich. Das ist schon ein Malus, muss man sagen. Aber anscheinend nichts, womit man nicht leben könnte.
Wichtiger ist aber die Ideologie: Russland ist schon eine Nation, was die Ukraine eigentlich erst werden muss. Ob der überwiegende Teil der Ukrainer sich als "Ukrainer" fühlt, um leidenschaftlich für sein Land zu kämpfen, darf bezweifelt werden. Man darf nicht vergessen, dass ein erheblicher Anteil der Ukrainischen Bevölkerung ethnische Russen sind.
Siehe dazu auch einen Artikel der politischer Parteinahme für Russland unverdächtigen Frankfurter Rundschau: https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-russland-minderheiten-kirche-unterdrueckung-kiew-moskau-zr-92745602.html
Das Medium ist arg links und tappte in der Vergangenheit schon übelst in diversen Fettnäpfchen herum. Für einen Artikel über Netanjahu mussten sie sich sogar entschuldigen.
Alles was in dem von Ihnen genannten Artikel drinnen steht, ist blanker Unsinn. Viele Ukrainer - vor allem die ältere Generation - sprechen noch immer besser russisch als ukrainisch oder sogar ausschließlich. Niemand (!) wird also in der Ukraine aufgrund seiner Sprache unterdrückt. Der Rest des Artikels folgt ebenfalls gängigen russischer Propaganda.
Und wie kommen Sie auf die Idee, die Ukraine sei keine Nation? Der Ukraine das Existenzrecht abzusprechen fällt bei uns unter § 130 StGB.
Und wie kommen Sie darauf, in der ukrainischen Bevölkerung gäbe es noch immer einen "erheblichen" Anteil ethnischer Russen? Besatzer gehören jedenfalls nicht zum Status legitimer Bevölkerung. Für pro-russische Menschen ist in der Ukraine aufgrund der Agression der Russen kein Platz mehr.
Russland hat mehr Soldaten als die Ukraine, aber auch eine immens lange Grenze zu Wasser und zu Lande zu verteidigen. Dazu diverse Krisenherde, die eine große militärische Präsenz erfordern und nicht zu vergessen Transnistrien und Kaliningrad. Für all das hat Russland eigentlich viel zu wenige Soldaten.
Die Ukraine muss eigentlich nur die Grenzen zu Belarus, Russland und den besetzten Gebieten militärisch bewachen. Vor den Nato-Ländern muss es sich ja nicht fürchten.
Was die Atomwaffen angeht: Die NATO hat insgesamt fast genauso viele wie Russland. Bei um die 6.000 Stück spielen ca. 50 Stück mehr oder weniger auf einer Seite keine Rolle mehr.
Über die Qualität und Menge der jeweilige Ausstattung an Waffen mögen Sie meinetwegen jeder Illusion nachhängen, wie es Ihnen beliebt. Sie müssen nicht alles wissen. 😉