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  • Ice Tea

217 Beiträge seit 10.07.2020

Mehr oder weniger Mitgefühl - Seltsames Problem

Da machen die Medien unermüdlich Werbung für den politischen Beschluss, dass die Zukunft des Staates Ukraine nur in einer NATO-Mitgliedschaft bestehen kann und dafür wird eine möglichst emotionale Vereinnahmung mit dem Kriegselend und den schlimmen persönlichen Erlebnissen der ukrainischen Betroffenen, Zivilisten, Familien, Alten und Kindern aufbereitet.
Und, als ob das nicht schon genug des "emotional fassungslosen und schockierten" Guten wäre, das sich daraufhin sofort dem total "vernünftigen brainstorming" widmet, mit welchen Strafmaßnahmen man den Russen denn noch eins auswischen kann, um sie zum Einlenken zu bewegen, macht die afrikanische Pressevereinigung dazu die Frage auf, ob das nicht (auch noch) rassistisch sei, wenn die Kriegsberichterstattung ein "Mehr" an taktischem Mitgefühl für "blaue - ukrainische - Augen" zeigt?!

Kein Einwand gegen den Artikel soweit, aber die Kritik, dass es sich bei dem Mitgefühls-Wettbewerb der Kriegsberichterstattung um eine unfaire Benachteiligung in der Hautfarbe handelt, nimmt sich dann doch etwas merkwürdig aus, wo gerade das Bild vom "russischen Unmenschen" neu gezeichnet wird, für das es offenbar neben den demokratischen keine zusätzlichen biologistischen Einordnungen braucht.

Der Artikel bringt es ja selbst ganz gut auf den Punkt, dass es hier in erster Linie nicht um rassistische Leitlinien geht:

... und das ist vielleicht im neuen Kalten Krieg noch entscheidender als die Hau(p)tfarbe der direkt Betroffenen: Die Feststellung, dass das Böse erst mal in Moskau sitzt (...)
Es gibt demnach nicht verschiedene Großmächte, die Interessenpolitik weltweit und auch in afrikanischen Ländern betreiben – von der Rohstoffbeschaffung bis zur Migrationsabwehr – sondern es gibt das Böse und den freien Westen.

Auch bei der Abwehr oder Aufnahme von Flüchtlingen ist eher ausschlaggebend welche für Deutschland nützlich sind und da wird aktuell den Ukrainern der Vorzug gegeben. Die sonst bei der Abwehr von afrikanischen Armutsflüchtlingen schonmal "verständlichen Ängste der Deutschen vor Überfremdung" sind da (erstmal) vom Tisch.

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