Theudric28 schrieb am 05.03.2022 08:58:
Die Kurden (kurdisch: Kurd, کورد) sind ein Volk indogermanischer Sprache und hauptsächlich sunnitischen muslimischen Glaubens, das 30 bis 40 Millionen Menschen haben würde, die hauptsächlich in der Türkei, im Iran, im Irak und in Syrien leben.
Sind wohl plötzlich alle Terroristen geworden, auch Frauen und Kinder?
https://fr.wikipedia.org/wiki/Kurdes
Ich sprach von Ariertümelei in den PKK und Öcalan Schriften und das sind in dem Punkt auch nur Iranisierte und Sprachassilimilierte, siehe Kurdologe Hennerbichler.
Der Begriff „Kurde“ bedeutet direkt übersetzt nichts weiter als Bergvölker.
Hennerbichler, Ferdinand: Die Kurden. Geschichte des kurdischen Volkes von Anfängen bis zur Gegenwart, korrigierte und für das Internet adaptierte Ausgabe, 2009, S. 133
»Das Wort Kurden bedeutet „Bergvölker“. Nicht mehr und nicht weniger. So haben Mesopotamier Berg-Nachbarn im Norden und Osten genannt. Nachweisbar, seit es Schrift gibt, seit dem 4.Jts. BC. Mesopotamier bezeichneten mit diesem Begriff Bergvölker verschiedenster Herkunft und Sprachen.
Im Osten/Südosten der Türkei haben damals keine Kurden gelebt als die Türken dort in Anatolien ankamen, Zitat Hennerbichler:
"Entscheidend war, dass die Byzantiner bei ihrem Ansturm, Einflusszonen im Osten noch einmal über ganz Anatolien bis zum Kaukasus auszudehnen, die nicht-christliche Bevölkerung dieser Gebiete entweder deportierte oder ausrottete. Die betroffenen Einwohner waren überwiegend Kurden, Nachkommen von angestammten Bergvölker-Kulturen.
Sie wurden westlich des Euphrat, am oberen Halys-Becken, im Ost-Taurus und teilweise auch in der Dschesira-Region (Jazira) vertrieben oder eliminiert.
So wurden etwa Kurden von Malatya, Maras, Urfa, Kayseri, Sivas und Erzincan, aber auch Diyarbakir, Mardin oder Nesibin vertrieben. Seit Nikephoros II. Phokas (963-969) wurden dort zwar auch christliche Aramäer angesielt. Ein Großteil dieser Gebiete Anatoliens blieb aber lange Zeit entvölkert und verwüstet."
Der Historiker und Kurdologe Ferdinand Hennebichler, einige Zitate und Aussagen:
"Das Wort Kurden bedeutet Bergvölker, ist sumerischen Ursprungs ..."
"Ältestes Kurdisch wurde erst seit der Mitte des 1. Jts. BC in mehreren Phasen iranisiert und ist heute eine neu-nordwest-iranische Sprache. Ursprünglich war ältestes Kurdisch aber keine iranische Sprache"
"Jüngste Genforschungen besagen, dass Kurden von ihrer ethnischen Herkunft her keine Iranier sind."
"Kurden sind aber von ihrer ethnischen Herkunft weder Iranier noch ein indoeuropäisches Einwanderervolk"
"Kurden sind in erster Linie Nachkommen einer multi-ethno-kulturellen Urbevölkerung ihres angestammten Lebensraumes sowie zahlreicher absorbierter Migranten"
"Breits vordem waren in mesopotamischen Quellen auch Kassiten (1.746-1.157 BC) als Bergvölker bezeichnet worden. In der Zeit der klassischen Antike haben darüber hinaus griechische und römische Autoren die Existenz von Kyrtioi und Cyrtii im heutigen Aserbaidschan im Nordwest-Iran bestätigt. Sie lebten im Herrschaftsbereich von Atropatene-Medern, wurden als Migranten, Räuber-Banden und Söldner beschrieben, die immer wieder Fronten gewechselt hätten."
"Dasselbe trifft auch für alle Heimatbegriffe und Völkernamen von Bergvölker-Kurden und deren Land zu. Auch diese stammen von keinem einzelnen Herrn oder Stamm Kurd ab, auch wenn noch immer (und vergeblich) danach gesucht wird. Diese Termini sind vielmehr Sammel-Begriffe für Mehr-Völker-Kulturen verschiedenster Herkunft und lassen sich nicht auf Einzel-Entwicklungen wie mutmaßliche, bestimmte Gründungsväter zurückführen."
"Kurden gehen nachweisbar auf kein bestimmtes Einzelvolk zurück und sind von ihrer ursprünglichen, ethnischen Herkunft her auch keine Iranier."
Genforschung Nature: Kurden sind am nächsten mit Arabern verwandt.
Hier kannst Du es selbst lesen:
https://www.nature.com/articles/s41598-020-72283-1
The Rst pairwise differences were significant between the compared populations. The closest populations to the Iraqi Arabs were the Iraqi (Kurds) (Rst = 0.01081), then the Yemeni (Rst = 0.01215) and the Kuwaiti (Rst = 0.03986). The furthest were the Djiboutian (Rst = 0.24004), the Ethiopian (Rst = 0.22156) and the Turkish (Rst = 0.16422). Among the Middle Eastern populations Lebanon showed the highest genetic difference from the Iraqi Arabs (Rst = 0.14748).
Wir halten also fest:
- Das Wort Kurden bedeutet direkt übersetzt einfach nur Bergvölker, die Araber sagen Al-Alrad zu ihnen anstatt Kurden, was ebenfalls Bergvölker bedeutet
- Bergvölker-Kurden sind multiethnisch und multikulturell zusammengesetzt, haben keine gemeinsamen Vorfahren (siehe Hennebichler), keine gemeinsame Geschichte, sind engstens mit den umliegenden Völkern verwandt und gehen von diesen hervor und sind nirgends ein separates Volk.
- Bergvölker-Kurden sind keine Iranier
- Sprachlich sind es Iranier aufgrund Einfluss und Sprachassilimilation durch die Indoiranier, aber ursprünglich sprachen Bergvölker-Kurden verschiedene bereits existierende Sprachen der Region, die nicht indoiranisch waren (Hennerbichler)
Nationalismus in Kurdistan: Wer sind die „Kurden“?
http://www.max-behrendt.de/texte/dissertation/kap21.html
Lies Mal die obige wissenschaftliche Dissertation, ich zitiere Mal die entscheidende Stelle:
...
Dies hat für die kurdischen Nationalisten in der Türkischen Republik zu der paradoxen Situation geführt, daß sie selbst die illegale Propaganda für ihre Idee von einem kurdischen Staat vorwiegend auf Türkisch betreiben.[33] Ein im Frühjahr 1990 gedrehtes Propaganda-Video, das Guerillakämpfer der PKK[34] im Einsatz in den Cudi-Bergen zeigt und auf Informationsveranstaltungen der Kurdistan-Komitees in der BRD vorgeführt wurde, war z.B. komplett mit türkischem Kommentar unterlegt. Aber auch die darin (im Originalton) wiedergegebene politische Ansprache eines Kommandanten an seine Truppe fand in Türkisch [– S.26 –] statt. Nur die Slogans, die die Guerillas riefen, waren kurdisch. Abdullah Öcalan, Generalsekretär der PKK, stellte gegenüber dem Stern-Reporter Dietrich Willier anläßlich dessen Besuchs im Ausbildungslager der PKK in der libanesischen Bekaa-Ebene fest[35] „Die Hälfte von uns hier sprechen türkisch, und wir bilden in türkischer Sprache aus. Wir sind keine Feinde des Türkentum und der türkischen Sprache.“[36] Willier bestätigt in seinem Bericht, daß der Türkischunterricht für die Guerilla-Rekruten obligatorisch ist.[37] In Türkisch sind auch die mehrbändigen „Gesammelten Reden“ Öcalans erschienen und zwar nicht als Übersetzung, sondern in der Originalfassung. Öcalan selbst sagt in einem anderen Interview über sich:„Ich bin der festen Überzeugung, daß Türkisch für meine Zwecke die bessere Sprache ist.“ „Ich habe als meine Denk- und Schaffenskraft vollkommen das Türkische entwikelt. Das Kurdische hingegen bleibt als Schaffens- und Denkkraft auf dem zweiten Platz.“[38]
Damit nicht genug, er stellt sogar klar, daß selbst in einem (noch zu erringenden) unabhängigen Kurdistan die Amtssprache wahrscheinlich zunächst Türkisch sein würde:
„Es gibt Dinge von sehr großem Wert, die vor der kurdischen Sprache befreit werden müssen. Das Kurdische wird zuletzt an die Reihe kommen. Selbst wenn wir die Unabhängigkeit erlangt haben werden, werden wir sie auf lange Zeit mit dem Türkischen vollziehen.“[39]
Was bleibt also noch vom Merkmal Sprache, wenn selbst radikale Nationalisten, die für die Befreiung „ihrer“ Nation ohne weiteres das eigene Leben riskieren, meinen, auch mit Türkisch als erster Sprache könne man problemlos „Kurde“ sein?
...
Bergvölker-Kurden können sich mit ihren verschiedenen neuiranischen Dialekten (so die Klassifizierung der kurdischen Dialekte in der Linguistik) nicht miteinander verständigen, siehe Kermanci und Sorani, welche von den meisten Bergvölkern gesprochen wird. Zudem bestehen Kermanci als auch Sorani nahezu ausschliesslich aus nicht-kurdischen Lehnwörtern! Sorani besteht sogar zur absoluten Mehrheit aus arabischen Lehnwörtern und hat zudem eine komplett andere Grammatik als Kermanci, so dass eine Verheinheitlichung der Sprache und dafür wurden Millionen an USD an Geldern im Nordirak investiert, gescheitert ist. Anfang des 20. Jahrhunderts bestand Kermanci mehrheitlich aus türkischen Lehnwörtern und im Zuge des kurdischen Nationalismus wurden die türkischen Wörter einfach mit iranischen Wörtern ersetzt, das es so im Kermanci nicht gab. Darüber hinaus gibt es so eklatante Sprachunterschiede selbst unter den verschiedenen Kurdenstämmen und Kermanci, dass sie sich sogar von Dorf zum nächsten Dorf nicht verständigen können, wenn es sich um unterschiedliche Kermanci-Kurden handelt. Diese benutzen dann entweder je nach Region Türkisch oder Arabisch als Mittelssprache. Das sind nunmal die Realitäten.
In der Biografie von Musa Anter kann man zudem nachlesen, dass sie sich nirgends als Kurden bezeichneten und dieses Wort war komplett unbekannt und nicht üblich. Man bezeichnete sich entweder nach Stammesnamen oder Sprachgruppe. Zum ersten Mal in seinem Leben habe Musa Anter das Wort Kurde in einer französischen Missionarsschule gehört. Das sagt doch schon alles.
Das Wort Kurd-istan bedeutet direkt übersetzt, Region/Gebiet/Land der Bergvölker und war historisch einfach ein Regionsbegriff, da es sich um eine Bergregion handelt. Analog zu Talvölker, wenn sie im Tal leben, oder Küstenbewohner, wenn sie an der Meeresküste leben. Laut Hennerbichler war historisch und selbst im Mittelalter was Wort Kurde kein ethnischer Begriff, sondern bezeichnete jeden als Bergvölker, die in der Bergregion lebten, inkl. arabische Stämme.
Beispielsweise haben die Assyrer einst und nach dem Krieg auf dem heutigen Gebiet von Israel zahlreiche Juden in den Nordirak in die Bergregion deportiert (Quelle Hennerbichler) und selbst diese wurden als Kurden bezeichnet, obwohl sie von einer komplett anderen Region Zwangsumgesiedelt wurden und zudem Hebräisch sprachen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.03.2022 10:39).