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  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: Kriegerische Verteidigung mitbestimmen dürfen ohne selbst kämpfen zu müssen?

elklynx schrieb am 28.08.2023 02:50:

Pearphidae schrieb am 27.08.2023 13:28:

elklynx schrieb am 27.08.2023 12:48:

Kriegerische Verteidigung mitbestimmen dürfen ohne selbst kämpfen zu müssen ist auch nicht gerecht.

Ob ein Land Krieg führt oder sich verteidigen will, bestimmt die jeweilige Regierung. Der einzelne Bürger hat keinen Einfluss darauf - egal ob er kämpft oder nicht.

Der einzelne Bürger in einer Demokratie übt ein Wahlrecht aus und die Frage, wie die Regierung in welchen Angriffsszenarien reagieren soll, gehört genauso zu Dingen, bei denen jede sich demokratisch gewählte Regierung auf den kulminierten Willen einer abstrakten Wählermehrheit achtet, wie die Frage, ob ich einen Damm von Schotland nach Bergen baue, um Friesland gegen den steigenden Meeresspiegel zu verteidigen. Auch in einem solchen Fall kann eine demokratische Regierung nicht einfach gegen den Wählerwillen entscheiden was sie gerne will.

Die gewählte Regierung bildet den Wählerwillen und diese ist es auch, die entscheiden kann, darf und sogar soll. Wozu meinen Sie wählen wir eine Regierung, wenn dann doch für jede Entscheidung der Regierung vorher der Wille eines jeden einzelnen Bürgers ermittelt werden solle? Hm?

Im ersten Kriegsjahr war das ja auch ein Vorteil der Ukraine, dass sie eben eine Bevölkerungsmehrheit für den Krieg hatte, was sich dann auch in der Moral zeigte. Wenn aber die Wehrwilligen sterben, weil die unmotivierten russischen Soldaten zwar qualitativ unterlegen aber quantitativ dafür mehr überlegen sind, kann durchaus irgendwann eine Situation kommen - ja, will niemand hören - bei der die Mehrheit dafür, den Donbass zu behalten, schwinden könnte.

Wenn dem so wäre, müsste man Ihnen recht geben. Tatsächlich sieht die Situation jedoch ganz anders aus. Russland droht alles zu verlieren, was es in der Ukraine völkerrechtswidrig noch besetzt hält - ganz zu schweigen von jenen Gebieten, die die Russen noch erobern müssen, weil die bereits vom Kreml annektiert wurden, ohne überhaupt schon von den Russen besetzt zu sein. Das wird lustig, denn dazu müssen die durch ihre eigenen Minenfelder.

Die Leute, die an der Front fallen, vierlieren halt mit dem Tod auch ihr Stimmrecht.

Ein Toter erlebt die Auswirkungen einer Wahl nach seinem Tod nicht. Mich würde interessieren, worauf Sie mit Ihrer Feststellung hinaus wollen. Etwa auf hypothtisch angenommene Wahlentscheidungen der Gefallenen, wenn sie gewusst hätten, dass sie in diesem Krieg sterben werden? Warum fragen Sie nicht nach den Wahlentscheidungen der getöteten Zivilisten, die sterben mussten obwohl sie gar nicht kämpften?

Oder wollen Sie in dem Fall, dass Deutschland von wem auch immer angegriffen wird, erst eine landesweite Umfrage gestartet wird? Hm?

Warum eine Umfrage? Wir haben die letzten Jahrzehnte immer Mehrheiten ins Parlament gewählt, die den NATO-Vertrag-Artikel-5 befürworten. Solange sich unsere Wahl dabei nicht ändert, haben wir da eine Entscheidung getroffen, die solange gilt, bis eine Mehrheit für den Ausstieg aus der NATO wäre - was nicht in Sicht ist.

Richtig. Angesichts dieser Eeläuterung stellt sich die Frage, was Sie mit Ihrer Behauptung "Kriegerische Verteidigung mitbestimmen dürfen ohne selbst kämpfen zu müssen ist auch nicht gerecht." beklagen. Meinen Sie damit etwa, es dürften nur Soldaten ein Wahlrecht haben?

1944 fanden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. Krieg muss also in einer Demokratie keine Ausrede für die Abschaffung der Demokratie sein. (im Gegensatz zum Putinismus)

Korrigieren Sie mich, falls ich mich irre: 1944 fand INNERHALB der Landesgrenzen der USA KEIN Krieg statt. Wissen Sie etwa nicht, dass ein Wahlen aufhebendes Kriegsrecht nur innerhalb eines Landes ausgerufen werden kann, in dem Kriegshandlungen statt finden? Hm?

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