In Syrien ist doch nun schon seit Jahren ebenfalls ein Großteil des Landes nach einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von einer imperialistischen ausländischen Macht besetzt und wird von ihr ausgeplündert. Warum liefern wir eigentlich nicht auch Waffen nach Syrien? Warum tun wir stattdessen so, als ob die Angreifer dort unsere besten Freunde wären, statt gegen sie ebenfalls umfangreiche Sanktionen zu verhängen und für das angegriffene Land vehement Partei zu ergreifen wie bei der Ukraine?
Man kann natürlich einwenden, dass Syrien mit seiner Bevölkerung nicht immer ganz human umgeht, aber sowas hält uns bei der Ukraine offenbar nicht im Geringsten von einer Unterstützung ab, wie man nicht erst an den Zwangsrekrutierungen erkennen kann. In beiden Fällen stört sich der Angreifer an der jeweils aktuellen Regierung und zumindest in Bezug zur Ukraine gibt es zahlreiche Artikel, warum das keineswegs einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg rechtfertigt. Das trifft natürlich auch auf andere Länder wie eben z.B. Syrien zu. So etwas verstößt natürlich gegen das Völkerrecht.
Wenn wir uns in beiden Fällen ähnlich verhalten würden, wären die Begründungen, dass es um die Verteidigung eines angegriffenen Landes ginge, durchaus glaubwürdig. Aber in dem einem Fall unterstützen wir das angegriffene Land und im anderen Fall den Angreifer. Wir haben ja z.B. unseren Bezug von Rohstoffen von einem der Angreifer eingestellt und dafür beim anderen massiv erhöht. Durch den drastisch gegensätzlichen Umgang mit solchen Konflikten ist somit klar bewiesen, dass die zur Schau gestellte Entrüstung über den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nur ein Vorwand sein kann und diejenigen, die ihn immer wieder verwenden, Heuchler und/oder Lügner sind. Für die radikale Kriegsunterstützung der Ukraine muss es also andere Gründe geben, die z.B. auf Syrien nicht zutreffen.