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  • Regenwetter

572 Beiträge seit 29.04.2023

Re: Leben unter dem Faschismus? Eher nein!

Zirkon schrieb am 28.11.2023 17:40:

Und deshalb verteidigt sich die Ukraine gegen das faschistische Russland. Wenn die westlichen Hilfen zurückgehen wird da eher ein Partisanenkrieg draus, bevor die Ukraine kapituliert.

Ich glaube so homogen ist die Ukraine nicht. Als territoriales Kriegsziel nannte Putin, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, die vollständige "Befreiung" der Oblaste Cherson, Saporischschia, Donez und Luhansk. Läuft es gut für Russland wird vielleicht noch Charkiv und Odessa von Interesse sein. Hier wird es voraussichtlich möglich sein eine zügige Einbindung, nicht nur territorial sondern auch vom Zugehörigkeitsgefühl, zu erreichen. Es gäbe dann einen festgefügten Block, der sich als Teil Russlands entwickelt. Für den Partisanenkrieg blieb dann die "Restukraine" übrig. Hier gehe ich davon aus, dass die Westukraine für sich die Führungsrolle in dem verbliebenen Gebiet erreichen will. Ob es dafür eines innerstaatlichen Krieges wirklich bedarf halte ich für unwahrscheinlich. Er wäre auf jeden Fall schrecklich für die Menschen. Sabotage- oder von mir aus auch Wiederstandsaktionen im Russland gewordenen Teil der Ukraine halte ich für möglich. Die Reaktionen Russlands dürften mit denen Israels vergleichbar sein. Mein Rat an die Ukrainer wäre eher sich um den Wiederaufbau zu kümmern und tragfähige staatliche Strukturen aufzubauen. Von 1991 bis 2022 war ihnen das nicht gelungen. Mit dem politischen, korruptem und verfilztem, Personal wird es ihnen für die Zukunft nicht gelingen. Neue Männer und Frauen braucht das Land. Und dann wird die Entwicklung nicht etwas sein, was die Ukrainer allein in der Hand haben. Die Entwicklungen in Libyen und Syrien zeigen, wie viele andere Akteure sich berufen fühlen.


Die Ukraine wird ein zweites Afghanistan für Russland, und das liegt daran, dass Russland bei der ukrainischen Bevölkerung verhasst ist und ganz sicher nicht als Befreier wahrgenommen wird.

Von den bellizistischen Wertekriegern hörte ich zwei feuchte Träume. Der erste war, Russland so zu schwächen, dass das Land in 3 Staaten aufgeteilt werden könnte. Jedes so bedeutungslos, dass es nie wieder zu einem Krieg fähig sei. Dies höre ich heute nicht mehr. Der zweite war, die Ukraine wird das Afghanistan II. Afghanistan II für Russland. Bei einem unglücklichen Kriegsausgang wird die Wirkung des Ukrainekrieges für den Wertewesten schlimmer als die seines verlorenen Afghanistankrieges sein. Ich bin mir sicher der Wertewesten schickt mehr Geld und Waffen in die Ukraine als er nach Afghanistan schickte. Darüber hinaus wird die psychologische Wirkung einer Niederlage in der Ukraine auf die Welt eine stärkere sein als sie der verlorene Afghanistankrieg hatte.
Aber alles wilde Hypothesen. Am Ende des Krieges werden die Toten gezählt - und das Fell des Bären kannste erst versaufen, nachdem du ihn geschossen hast.
Mein Ursprungsthread entsprang der Überlegung was möglich sein könnte. Sicherlich auch von meinem Wunschdenken mitgeprägt. In meiner Welt sind Worte wie Nation nicht Ausdruck von was wichtigem. Um zu leben ist Deckung der Bedarfe, Sicherheit, Frieden, Verlässlichkeiten sicherlich vorrangier als eine imaginäre Freiheit. War das Beckenbauer, der sagte: Schau´n`mer mal

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