krug_j schrieb am 30. März 2003 3:26
> Ein guter Anfang für die Bundesregierung, nur es sollte ein
> entgültiger Bruch mit den USA (nicht nur unter Bush) eingeleitet
> werden.
> Eine Achse Peking-Moskau-Berlin-Paris erscheint mir zukunftsfähiger
> als die Achse mit den USA (das Peking und Moskau bei Menschenrechten
> ect. noch "nachrüsten" müssen ist mir klar).
> Einer solchen Achse werden sich sicher auch viele große Staaten wie
> Iran oder Brasilien anschliessen wollen - kleinere erst recht.
> Es gibt, weltweit kein unbeliebteres Land als die USA.
Ich wüßte nicht, warum man einen vollständigen Bruch mit den USA
vollziehen sollte - auch wenn es zur Zeit das unbeliebteste Land der
Welt sein sollte. Ich für meinen Teil unterscheide zwischen den
Ansichten und der Politik einer Administration Bush und den ganzen
USA.
Ehrlich gesagt, sehe ich auch keine Zukunft in einer solchen "Achse".
Zum einen weil es noch viel weniger Übereinstimmungen in der Kultur,
Denkweise und Zielsetzung zwischen all den genannten Staaten gibt,
als mit den USA. Zum anderen betreiben die meisten der genannten
Länder eine Politik die auf das Eigeninteresse der Nation
ausgerichtet ist, auch mit allen Mittel und viel brutaler, als die
dafür viel gescholtene USA.
Ein Abwenden von Amerika wäre falsch und auch kaum machbar. Der
kulturelle und wirtschaftliche Einfluß der USA ist so groß, daß sich
dem niemand entziehen kann. Außerdem würde der Versuche eine solche
Achse zu bilden die europäische Integration sofort beenden und
Zwietracht säen.
Im Moment scheint es modern zu sein alles in einer Topf zu werfen,
einfache und simple Antworten für die Lösung/Erklärung komplexer
Probleme zu halten. Aber das ist in meinen Augen ein Trugschluß. Ein
Bruch mit den USA wäre eine reine Trotzreaktion, ist genauso wenig
umsichtig wie das Verhalten der Bundesregierung in der Irakfrage.
>
> Mit den US-Basen & -Überflugrechten in Deutschland existiert durchaus
> etwas, an dem "man sich reiben und mit dem man sich massiv
> auseinandersetzen" kann.
>
Stimmt. Vermutlich wären militärische US Einrichtungen ein besserer
Ort für massive Demonstrationen, also mit hunderttausenden
Teilnehmern. Über sowas würde eher in den amerikanischen Medien
berichtet werden, als wenn man in deutschen Innenstädten
demonstriert. Schließlich gilt es nicht die deutsche Bundesregierung
zu überzeugen, sondern seinen friedlichen Protest an die
amerikanische Regierung zu richten.
> Ein guter Anfang für die Bundesregierung, nur es sollte ein
> entgültiger Bruch mit den USA (nicht nur unter Bush) eingeleitet
> werden.
> Eine Achse Peking-Moskau-Berlin-Paris erscheint mir zukunftsfähiger
> als die Achse mit den USA (das Peking und Moskau bei Menschenrechten
> ect. noch "nachrüsten" müssen ist mir klar).
> Einer solchen Achse werden sich sicher auch viele große Staaten wie
> Iran oder Brasilien anschliessen wollen - kleinere erst recht.
> Es gibt, weltweit kein unbeliebteres Land als die USA.
Ich wüßte nicht, warum man einen vollständigen Bruch mit den USA
vollziehen sollte - auch wenn es zur Zeit das unbeliebteste Land der
Welt sein sollte. Ich für meinen Teil unterscheide zwischen den
Ansichten und der Politik einer Administration Bush und den ganzen
USA.
Ehrlich gesagt, sehe ich auch keine Zukunft in einer solchen "Achse".
Zum einen weil es noch viel weniger Übereinstimmungen in der Kultur,
Denkweise und Zielsetzung zwischen all den genannten Staaten gibt,
als mit den USA. Zum anderen betreiben die meisten der genannten
Länder eine Politik die auf das Eigeninteresse der Nation
ausgerichtet ist, auch mit allen Mittel und viel brutaler, als die
dafür viel gescholtene USA.
Ein Abwenden von Amerika wäre falsch und auch kaum machbar. Der
kulturelle und wirtschaftliche Einfluß der USA ist so groß, daß sich
dem niemand entziehen kann. Außerdem würde der Versuche eine solche
Achse zu bilden die europäische Integration sofort beenden und
Zwietracht säen.
Im Moment scheint es modern zu sein alles in einer Topf zu werfen,
einfache und simple Antworten für die Lösung/Erklärung komplexer
Probleme zu halten. Aber das ist in meinen Augen ein Trugschluß. Ein
Bruch mit den USA wäre eine reine Trotzreaktion, ist genauso wenig
umsichtig wie das Verhalten der Bundesregierung in der Irakfrage.
>
> Mit den US-Basen & -Überflugrechten in Deutschland existiert durchaus
> etwas, an dem "man sich reiben und mit dem man sich massiv
> auseinandersetzen" kann.
>
Stimmt. Vermutlich wären militärische US Einrichtungen ein besserer
Ort für massive Demonstrationen, also mit hunderttausenden
Teilnehmern. Über sowas würde eher in den amerikanischen Medien
berichtet werden, als wenn man in deutschen Innenstädten
demonstriert. Schließlich gilt es nicht die deutsche Bundesregierung
zu überzeugen, sondern seinen friedlichen Protest an die
amerikanische Regierung zu richten.