Die Zahlen der türkischen Zeitung ”Hürseda Haber“ entsprechen dem Artillerieeinsatz, der laut Militärexperten auf russischer Seite um den Faktor 7 bis 10 größer ist. Allerdings dürften die russischen Verluste in den Anfangsmonaten des Militärkonflikts in Relation deutlich höher gewesen sein.
Beim Wechsel an der russischen Armeespitze im Herbst wurde die bereits begonnene strategische Umorientierung betont, in dessen Kontext die Minimierung der eigenen personellen Verluste ein zentrales Ziel sei. Eine Voraussetzung für Landgewinne ist die weitgehende Eliminierung des Gegners, was naturgemäß das Vorrücken der russischen Armee bremst.
Für die hohen Verluste auf ukrainischer Seite ist ausschlaggebend, dass zunehmend Personen ohne militärische Vorkenntnisse rekrutiert werden. Dagegen befinden sich die durch die russische Teilmobilisierung gewonnenen Kräfte weiterhin im Ausbildungsmodus. Deren Aufenthalt an der Front ist von kurzer Dauer und dient eher der „Gewöhnung“. Die Hauptlast der Kämpfe tragen nach übereinstimmenden Berichten die Wagner-Söldner.
Ein sichtbarer Beleg für die relativ geringen Opfer auf russischer Seite ist die Publizität, die der Tod von 89 Rekruten während der Silvesternacht in den Medien und unter Politikern Russlands verursachte. Dass dies ein großes Thema war, lässt Zweifel an westlichen Angaben aufkommen, dass Hunderte russische Gefallene täglich zu beklagen sind.