Stephmeister schrieb am 10.02.2023 09:42:
Man muss bei dem Begriff "vermisst" vielleicht noch ergänzen, dass die meisten also solche bezeichneten Personen in einem Krieg nicht verschwunden sind, sondern man nur nicht zweifelsfrei nachweisen kann, dass diese verstorben sind.
Beispielsweise werden viele der vermissten Zivilisten im Bombenkrieg verbrannt sein und man konnte keine sterblichen Überreste finden, die man zweifelsfrei identifizieren konnte.
Bei Soldaten ist die Identifizierung durch Erkennungsmarken einfacher - vorausgesetzt man wird nicht während der Kampfhandlungen verschüttet oder später durch die Gegenseite in einem nicht markierten (Massen-) Grab beigesetzt.
(Dazu hatte ich mal einen Bericht über eine Organisation in Russland gesehen, die finanziert durch die deutsche Kriegsgräberfürsorge, auch heute* noch nach solchen Gräbern deutscher Soldaten auf den ehemaligen Schlachtfelder Russlands sucht).* "heute" (?) - vor dem Ukraine-Krieg
ja, ich glaube die richtige Bezeichnung war auch 'Schicksal ungeklärt'. Rein formal sind die ja alle auch schon lange für tot erklärt worden, zumindest wenn es nahe Angehörige gab. Aber es ist eben trotzdem für die Angehörigen schwierig, nicht zu wissen, was aus den Angehörigen geworden ist. Das lässt sich viel schwieriger abschliessen, als wenn Gewissheit über ihr Schicksal besteht.