"Allerdings gelten nur 58,4 Prozent aller erfassten Delikte als aufgeklärt – für den Rest der Verdächtigen gilt streng genommen noch die juristische Unschuldsvermutung."
Statistik kennt Korrelation, keine Unschuldsvermutung. Frage ist also nicht "wie ist die Aufklärungsquote?", sondern "wie hat sie sich verändert?". Dass die PKS nicht die Realität abbildet, steht wohl kaum in Frage. Allerdings sollte sie Änderungen recht gut widergeben, zumindest solange die Methodik bei der Erhebung nicht geändert wird.
Und ja, Gewalt ist vielfach in den Unterkünften zu finden, allerdings wenn man drauf hinweist, sollte man ggfs. auch mal vorher klären, wie groß der Effekt ist. Kann sein, muss aber keinen großen Effekt ausüben. Ist ja nicht so, dass es diese Unterkünfte erst seit 2023 gibt und auch Corona war im Prinzip schon 2021 im Abklingen und hätte entsprechend den größten Effekt 2022 haben sollten.
Und was die Pässe und den Flüchtlingsstatus angeht, sollte auch noch erwähnt werden, dass man diesen Status nach einer Weile auch verliert, wenn man anerkannt wurde und komplett aus der Kategorie "Ausländer" fliegt, wenn man sich einbürgern lässt, selbst mit Doppelpass. Wenn also Issa Remmo demnächst Deutscher wird, sinkt (bei einer Straftat) die Ausländerkriminalität, obwohl sich die Person nicht geändert hat. Dass "Migrationshintergrund" separat ausgewiesen wird, wird ja politisch auch heftig bekämpft. Ansonsten einfach alle direkt einbürgern, dann ist das Problem "Ausländerkriminalität" auch gelöst.
Also ja, die PKS ist nicht der Goldstandard, aber man sollte die Änderungen in den Statistiken auch nicht zu sehr auf die leichte Schulter nehmen, sofern sich an den Methoden nichts geändert hat.
Kriminalität ist wie Krebs: Je früher man sich darum kümmert, desto höher sind die Heilungschancen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.04.2024 12:28).