Dass es auch andere Ursachen für Klimaveränderungen gibt, wenn man sehr lange Zeitspannen betrachtet, steht außer Frage. Ebenso ist es wissenschaftlicher Konsens, dass CO2-Emissionen ursächlich für den Klimawandel verantwortlich sind, der die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten, vielleicht auch Jahrhunderten - wenn sie ihn denn so lange übersteht - beschäftigen wird. Warum leugnet man diese Verantwortung? Das scheint nun mehr eine Frage der Weltanschauung zu sein. Offenbar ist die alte Vorstellung von der Gottesebenbildlichkeit noch sehr präsent, unabhängig davon, ob jemand religiös ist. Wie kann denn dieses auserwählte Geschöpf Mensch die Ursache von Problemen sein? Oder man betrachtet sich selbst als Naturgewalt ohne jegliches Bewusstsein, das wäre dann ein Rückfall in ein vor-heidnisches Stadium. Wahrscheinlich ist es nichts von alledem, sondern lediglich "falscher Glaube", so wie Sartre diesen Begriff verstanden hat: Man weiß eigentlich, dass das, was man glaubt, so nicht stimmt, gesteht es sich aber nicht ein. Wenigstens einen Rest von Respekt aufgrund von Redlichkeit hätte derjenige Leugner des Klimawandels verdient, der per Verfügung festlegt, im Fall seines Irrtums für seine fehlgeleiteten Behauptungen geradezustehen und sich bewusst dem gleichen Hass auszusetzen, der jetzt dem Klimaaktivisten entgegenschlägt.