Beaker schrieb am 07.02.2024 06:49:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/sueddeutsche-zeitung-vorwuerfe-100.html
Okay, es ist nur ein Interview mit einer Person zu diesem speziellen Thema/Vorwurf, aber die Gesamtlage könnte man ruhig auch mal erwähnen.
Die Süddeutsche ist doch schon seit min. zehn Jahren nicht mehr wiederzuerkennen. Wurde dort früher sehr kompetent, sehr unaufgeregt, aber auch mit wohldosierten Prisen von Sarkasmus und Selbstironie das Weltgeschehen durchleuchtet, so dominiert spätestens seit den Nullerjahren eine kleinbürgerliche Bissigkeit die redaktionelle Arbeit , die den SZ-Charakter und -Genuss (Streiflicht, Feature-Artikel auf Seite Drei) recht schnell veränderten. Der maßgebliche Mann (er ist aber keineswegs der Einzige) für diesen Wandel, Stefan Kornelius, ist bis heute als Leiter des Politik-Ressorts an Bord. Seine Mitgliedschaften, seine Einbettung - hierzu gibt es ein nahezu symbolisches Foto
https://www.atlantik-bruecke.org/wp-content/uploads/210831_FBER_PHT060-scaled-1500x1000.jpg
seine Positionen, seine Auseinandersetzungen dürften hinlänglich bekannt sein. Hier muss man keine Eulen nach Athen tragen.
Um die SZ ist es sehr schade, da sie über Jahrzehnte eine wirklich liberale Stimme im Blätterwald war, der es bei aller Ernsthaftigkeit und Professionalität trotzdem stets gelang, einen optimistisch-heiteren und auch integrierenden Stil zu pflegen. Das ging spätestens in den Zehnerjahren verloren. Ähnliches gilt für die Zeit.