_Lukas_ schrieb am 30.05.2023 09:32:
Wenn nur 7% Serben in dem Gebiet leben (von denen bestimmt noch ein ganzerTeil noch nicht wahlberechtigt ist, da sie minderjährig sind) aber nur 3,5% der Wahlberechtigten zur Wahl gingen, dann müssen wohl auch eine ganze Reihe Albaner der Wahl ferngeblieben sein.
Es ging um eine Wahl in einer Stadt im serbisch dominierten Norden des Kosovo. Im gesamten Kosovo leben 7% Serben.
Die 7%, die du anführst, sind dann aber der Durchschnitt über den gesamten Kosovo und damit für die Probleme im Norden quasi ohne Aussagekraft.
Und um ganz genau zu sein ging es um Wahlen in mehreren Städten im Norden.
Hintergrund des aktuellen Konflikts sind die Bürgermeisterwahlen in mehreren Städten im Norden des Kosovo, die im April stattfanden. Die Serben weigerten sich, an diesen Wahlen teilzunehmen. Bei einer Wahlbeteiligung von 3,5 Prozent siegten schließlich die albanischen Kandidaten
Bei einer Wahlbeteiligung von 3,5% in diesen Städten gibt es damit die folgenden beiden Möglichkeiten:
1) Es sind nur die Albaner zur Wahl gegangen und über 96% der Wahlberechtigten sind Serben, oder
2) es sind auch etliche Albaner nicht zur Wahl gegangen und der Anteil der Serben unter den Wahlberechtigten ist deutlich kleiner als 96%
In jedem Fall kann man eigentlich davon ausgehen, dass die Serben in diesen Städten die Mehrheit der Wahlberechtigten stellt.
Die Frage ist nur, wie es in Bezug auf den Anteil der Serben an der Bevölkerung in der gesamten Region aussieht und ob nicht zumindest die Umsetzung der Vereinbarung über mehr Autonomie in diesem Gebiet sinnvoll wäre, um Spannungen zu reduzieren.
Warum also weigert sich die Regierung des Kosovo genau diese Vereinbarung umzusetzen?