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  • Dr. Miles

666 Beiträge seit 06.12.2020

Re: Was würden die Opfer der SA denken, wenn Höcke die Parole brüllt?

pewoo schrieb am 17.05.2024 22:51:

Die SA hat gemordet und riesiges Leid verbreitet.

Was sollen die Opfer und deren Nachfragen denken, wenn Bernd Höcke nun wieder diese Parole brüllt?

Die Opfer und deren Nachfahren, welche so etwas noch erleben mussten, sind wohl heute eher keine Zeitgenossen , die wegen einer einzigen Parole/Bemerkung (egal ob aus Unbedachtheit oder zur Provokation verwendet) ein Fass aufmachen würden. Dafür haben die Zuviel erlebt. Falls Opfer und Angehörigen diese Parole überhaupt mit ihren Traumata in Verbindung bringen… weiss ich nicht. Ich Kann mir aber vorstellen, dass es da ganz andere Erinnerungen sind, die so einem Trauma Futter geben. Erinnerungen an brutale Schlägertruppen in SA-Montur, heftige Strassenkämpfe mit den Braunhemden, oder deren Einschüchterungsversuche und Gewalt gegen politischen Gegner bis zur Machtübernahme der NSDAP. Oder der damit einhergehende schleichende Wandel in der Gesellschaft hin zu Spaltung Misstrauen Gleichschaltung und Indoktrination.
Wer dagegen unsere deutsche Sprache kriminalisieren will, Sätze, die damals vielleicht gesagt worden sind, die vielleicht auch als Parolen genutzt waren, ( es gibt natürlich immer besondere Ausnahmen, unmissverständliche Begriffe und sprachliche Entgleisungen, die gemäß gesellschaftlichem Konsens geächtet werden könnten.. aber die sind wohl nicht die Regel) der muss sich schon den Vorwurf gefallen lassen, dass die Tabuisierung und Bestrafung von bestimmter Sprache heutzutage meist zur Skandalisierung von unbequemen Politischen Gegnern genutzt wird und sonst aber kaum vorkommt. Und was noch entscheidender ist: diese Praxis verstößt gegen das Recht auf die freie Rede und die Meinungsfreiheit und steht damit einer echten Erinnerungskultur wohl eher entgegen. Die Freiheit der Rede ist eine wichtige Säule innerhalb modernen offenen Staatsformen und aufgeklärten Gesellschaften …das würden wohl auch die Opfer und deren Angehörigen der NS-Zeit so sehen. Diese ganze Symbolpolitik mit all ihren Sprachverboten, Denkverboten und ihrer Cancelculture dagegen ist ein Relikt auf das wir in Zukunft gut verzichten könnten. In einer starken freien Gesellschaft sollte jede Meinung und selbst jede Provokation ausgehalten werden können oder müssen (mit Ausnahmen wie Volksverhetzendes oder schwere Beleidigungen) um zukunftsförderliche Debatten(räume) zu garantieren und Denkverbote als das zu erkennen, was sie sind. Instrumente der Herrschenden.

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