In ihrer Erklärung stellen die Repräsentanten von ARD, ZDF und zwei Radiosendern (Agra) fest, dass die Berichterstattung grundsätzlich nach journalistischen Prinzipien stattfinde. Doch welche Prinzipien gelten denn?
Generell gibt es zwei sehr unterschiedliche Einstellungen. Einige Medienvertreter sind der Ansicht, dass Journalisten in ihren Berichten die eigene Haltung zum Thema zum Ausdruck bringen, also einen „Meinungsjournalismus“ ausüben sollten.
Dem steht die Forderung nach einem „Interpretativen Journalismus“ gegenüber. Dem Zuschauer sollen in möglichst objektiver Form die Fakten dargeboten werden, auf deren Grundlage eine eigene Meinungsbildung möglich ist.
Meiner Ansicht nach sollten journalistische Prinzipien gelten, die festschreiben, dass Medienvertreter so weit wie möglich auf die Präsentation der eigenen Meinung verzichten.
Doch beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk scheint nach meinem Eindruck der Haltungsjournalismus zu überwiegen. In diesem Zusammenhang meinte zum Beispiel ein Universitätsprofessor in der Wiener Zeitung "Der Standard" - auch mit Blick auf deutsche Medien: „Moral ersetzt die Recherche und Meinung die Analyse.“